Didaktische Reihe
Band 22

Werte in der politischen Bildung

 


Herausgeber:

Gotthard Breit
Siegfried Schiele

LpB, 2000, 464 S.



  Inhaltsverzeichnis

Ulrich Sarcinelli/Thomas Gensicke

Bürgergesellschaft und Freiwilligenengagement in Deutschland.

Demokratietheoretische und empirische Aspekte zum Wandel von Wertorientierungen der modernen Gesellschaft

 

"Ach, die Werte"! – auf der Suche nach dem "Kitt" moderner Gemeinwesen

"Wir leben in einer Zeit, für die der Pluralismus der Sichten und Deutungen, der Ordnungsansprüche und auch der Heilslehren kennzeichnend ist. Und es liegt im Wesen dieser Zeit, dass auch die Schule diesem Pluralismus sich nicht verschließen kann, auch wenn man pädagogisch viel mehr nach einer einheitlichen Erziehung Verlangen tragen müßte" (Ellwein 1955, S. 277). – Was sich wie ein Kommentar zur Gegenwart liest, stammt aus dem Jahre 1955, dem ersten Bericht über die staatsbürgerliche Erziehung in den höheren Schulen der Bundesrepublik. Und Thomas Ellwein, der Autor dieser Studie mit dem Titel "Pflegt die deutsche Schule Bürgerbewußtsein?" warnt abschließend vor einer Wertevermittlung im Sinne einer "Gesinnungsschulung". "Nicht ein ständiger Anruf der Werte der Demokratie, sondern die selbstverständliche Handhabung ihrer Formen und ein nicht nur über die Lippen gehendes Bekenntnis zu ihr sollten den Charakter der Schule mitbestimmen" (ebenda S. 278).

Vierundvierzig Jahre später hat Hartmut von Hentig ein Bändchen vorgelegt, dessen Titel als pädagogischer Stoßseufzer verstanden werden muss: "Ach, die Werte!" Es ist nicht nur der Versuch pädagogischer Selbstbehauptung gegenüber den Rezepten "wahlkämpfender Bildungspolitiker" und "didaktischer Hexenmeister" (v. Hentig 1999, S. 9f.). Dem in Wissenschaft ebenso wie in Schule erfahrenen Pädagogen geht es um die "Entzauberung" der Werteerziehung, die er als uralte Sache sieht: "Die jungen Menschen müssen die Tauglichkeit der Tugenden erfahren, die wir ihnen ansinnen. Sie müssen die Werte an der Erfahrung bewußtmachen. Anlaß und Ausgangspunkt hierfür sind die Aufgaben, die unser geschichtliches Leben uns stellt. Wir müssen sie im doppelten Sinne des Wortes wahrnehmen" (S. 13).

Gemeinsam ist diesen beiden – aus völlig unterschiedlichen zeitlichen Kontexten stammenden – Einschätzungen nicht nur die Ablehnung aller Versuche zur ontologischen Begründung des politisch Richtigen, sondern auch eine unverkennbare Reserve gegenüber pädagogisch-appellativer Tugendethik.

Die Klage über Werteverfall und –verlust ist ebenso wenig neu wie die Vorstellung, Erziehung und Bildung müsse dieser Entwicklung durch eine entsprechende Wertevermittlung Einhalt gebieten. Mit dem Verweis auf "selbstverständliche Handhabung" (Ellwein) bzw. auf Erfahrung (von Hentig) machen beide Autoren deutlich, dass man Werte zwar lehren und lernen kann, es letztlich aber darauf ankommt, sie zu leben, sie selbst zu erfahren und andere erfahren zu lassen.

Dies gilt umso mehr in einem demokratischen Gemeinwesen, dessen Verfassungsordnung einerseits eine objektive Wertordnung begründet, andererseits aber doch weltanschauliche Neutralität beansprucht (vgl. Hesse 1995, S. 135f.). Werte sind bewusste oder unbewusste Vorstellungen des Gewünschten, Orientierungspunkte für die Normen des Handelns" (Meulemann 1996, S. 27f). Und diese Vorstellungen ändern sich. Ja, sie können sich so ändern, dass der Bestand der Gesellschaft als gefährdet gilt. Gerade auch wenn große kollektive Sinnentwürfe in der (Post-)Moderne nicht mehr tragen, geschweige denn staatlich verordnet werden können, stellt sich die Frage nach der "sozio-moralischen Grundlegung", nach dem, was mit dem alten Begriff der "Tugend" bezeichnet wird: nämlich die "Bereitschaft zur freiwilligen, durch niemanden erzwungenen Subsumtion der eigenen Interessen unter das Wohl und die Funktionsimperative des Gemeinwesens" (Münkler 1992, S. 25).

"Wir müssen uns darüber klar werden, daß es nicht nur Grenzen des Wachstums gibt, sondern auch Grenzen der sozialen Kohäsion, von denen unser Überleben als Menschen unter friedfertigen gesellschaftlichen Bedingungen abhängt ... (und) daß wir alle mit den kulturellen Ressourcen unserer Gesellschaften, mit Normen, Werten und gesellschaftlichen Grundhaltungen auf sehr sensible und sorgfältige Weise umgehen müssen" (Weidenfeld 1997, S. 13).

Die Bürgergesellschaft: Therapie gegen Werteverlust und schwindendes Sozialkapital?

Ob diese kulturellen Ressourcen in unserer Gesellschaft schwinden, die "durch niemanden erzwungene Subsumtion der eigenen Interessen unter das Wohl und die Funktionsimperative des Gemeinwesens" (Münkler) zurückgeht, diese Frage wird inzwischen in politischen mehr noch als in wissenschaftlichen Diskursen mit Blick auf die Liberalisierungs-, Pluralisierungs- und Individualisierungstendenzen in modernen Gesellschaften gestellt. Verwiesen wird dabei zum einen auf das Sozialkapital-Konzept des Harvard-Politologen Robert D. Putnam (Vgl. Putnam 1993 und 1999). In der Tradition von Alex de Tocqueville beschäftigt sich Putnam mit dem freiwilligen Vereins- und Verbandsengagement der Amerikaner als einem zentralen Fundament des demokratischen Gemeinwesens. Schon Tocqueville hatte in seinem inzwischen zum sozialwissenschaftlichen Klassiker gewordenen und 1835 erstmals veröffentlichten Reisebericht "Über die Demokratie in Amerika" sein besonderes Augenmerk auf das vielfältige Vereins- und Verbandswesen gerichtet und dieses – ganz im Gegensatz zu den staatszentrierten bzw. monarchischen Systemen in Europa – als die eigentliche geistige und sittliche Grundlage der frühen amerikanischen Demokratie identifiziert (vgl. Tocqueville 1985, insb. S. 248ff.).

Putnam kommt nun in seinen umfangreichen Studien über die amerikanische Gegenwartsgesellschaft zu dem Schluss, dass das Zivilengagement in den Vereinigten Staaten im Laufe der letzten Generation unerwartet stark abgenommen habe. Da sich Normen und Netzwerke des Zivilengagements auch auf die Leistungsfähigkeit des repräsentativen Regierungssystems wie auf die Qualität der Verwaltungsarbeit auswirkten, beeinträchtige die geringere Bedeutung sozialer Organisationen und Netzwerke, die Erosion von Normen und sozialem Vertrauen die Koordination und Kooperation zum gegenseitigen Nutzen. Er bezeichnet dies als Sozialkapital, im Gegensatz zum physischen Kapital und zum Humankapital (Vgl. Putnam 1999).

Inzwischen konzentriert sich diese Debatte auch hierzulande um den Begriff "Bürgergesellschaft" bzw. "Zivilgesellschaft". Der Begriff ist nicht neu. Er hat alte Wurzeln und bezeichnet das "Netzwerk von Assoziationen zwischen dem Staat, dem Markt und dem privaten Bereich" (Reese-Schäfer 2000, S. 77). Die große aktuelle Popularität und die Verwendungshäufigkeit der Begriffe wecken jedoch Verdacht. Keine staatstragende Rede, bei der nicht der Bürger entdeckt, die Bürgergesellschaft als die gestaltende und problemlösende Kraft der Zukunft beschworen wird. Zunächst war es die oppositionelle Bürgerbewegung in Osteuropa, die vor dem Zusammenbruch der totalitären Regime die klassische Idee der Bürgergesellschaft als Schutz vor staatlicher Willkür und politischer Allmacht auf die politische Agenda brachte. Mit der antitotalitären Stoßrichtung des Bürgerprotests verband sich jedoch sehr bald der Anspruch nach Bürgerbeteiligung, also der verantwortlichen Teilhabe an den öffentlichen Angelegenheiten. Diese Verbindung von liberalen und republikanischen Idealen ist inzwischen durchgehendes Kennzeichen der in zahlreichen westlichen Staaten geführten Wertedebatte (vgl. Taylor 1993). Dabei geht es um nicht weniger, als die Neubestimmung des Verhältnisses von Staat, Gesellschaft und Individuum. Zugleich vermischen sich mit diesen liberalen und radikaldemokratischen Impulsen verbreitete Tendenzen um eine Entlastung des Staates sowie um eine Neudefinition des "aktivierenden Staates". – Jenseits der theoretischen Diskurse verspricht man sich auch in Deutschland von der Belebung der Bürgergesellschaft eine "Zivilisierung des Wandels durch politische Integration und ein neues Bürgerbewusstsein (...) mehr Eigenverantwortung, die zu Gemeinwohl führt" (Schröder 2000). Die Frage nach der Bürgerbeteiligung in der Gesellschaft bedarf dabei sowohl in quantitativer wie vor allem auch in qualitativer Hinsicht der näheren Untersuchung (vgl. Sarcinelli/Tenscher 1999).

Individuelle Rechte und soziale Verantwortung: der "Kitt" der Bürgergesellschaft

Fast parallel zu Putnams empirischer Gesellschaftsanalyse hat sich in den USA eine breite, zugleich aber auch heterogene philosophische und sozialwissenschaftliche Bewegung, der sog. Kommunitarismus, formiert, die seit etwa einem Jahrzehnt nun auch in Deutschland die politikphilosophische Debatte bestimmt. Bei der kommunitaristischen Bewegung handelt es sich um einen Rückimport von Gedanken, die zunächst im Deutschland des ausgehenden 19. Jahrhunderts (vgl. Tönnies 1991, zuerst 1887) aufkamen, über Israel (Kibbuzbewegung) in die USA gelangten und schließlich seit mehr als einem Jahrzehnt die politisch-philosophische Diskussion auch in Deutschland beeinflussen. Der Kommunitarismus amerikanischer Soziologen, Sozialphilosophen und Politiktheoretiker zielt darauf ab, das Gemeinschaftsdenken unter den Bedingungen postmoderner Dienstleistungsgesellschaften neu zu beleben, ohne jedoch Liberalität und Freiheit prinzipiell infragezustellen.

Einer der auch in Deutschland einflußreichsten Kommunitarier ist Amitai Etzioni. Für ihn konstituiert sich eine Gesellschaft von den Basisaktivitäten ihrer Bürger her. Er plädiert nicht für die Wiederbelebung traditionellen Gemeinschaftsdenkens, sondern für eine "aktive Gesellschaft", in der "Gemeinschaften des Willens" mit dem Anspruch auf Selbstverwaltung und Selbstorganisation an die Stelle von Traditionsgemeinschaften treten sollen. Mit seiner responsiven "Verantwortungsgesellschaft" (Etzioni 1998) plädiert Etzioni ein Gegenmodell zur paternalistischen Staatlichkeit. Die responsive Verantwortungsgesellschaft beruht nicht allein auf der Betonung des Allgemeinwohls, sondern auf der Idee eines Gleichgewichts "zwischen Gemeinschaft und Individuum, zwischen individuellen Rechten und sozialen Verantwortlichkeiten" und der "Vorstellung von einem Pluralismus, der an einen Kernbestand gemeinsamer Werte gebunden" sein muss (ebenda, S. 69).

Neu an diesem – ebenso kommunitarischen wie liberalen – Werteverständnis ist, dass moderne Gemeinwesen nicht mehr durch eine Pflichtethik mit Gemeinwohlanspruch zusammengehalten werden, sondern durch die "‘Zwillingswerte‘ moralische Ordnung und Autonomie" (ebenda, S. 311). Zentraler Erfahrungsraum für die Ausbildung dieses Wertebewußtseins sind die freiwilligen Organisationen, die "Gemeinschaften des Willens" (Etzioni) der Zivilgesellschaft.

Dies mutet zunächst recht unspektakulär an, hat es aber "in sich", verbirgt sich doch hinter dieser Konzeption von Bürgergesellschaft eine Sichtweise, die zu einer anderen Bewertung bürgerschaftlichen Engagements führt. Die abnehmende dauerhafte Bindung an traditionelle politische und gesellschaftliche Organisationen (z.B. Parteien, traditionelle Verbände und Vereine etc.) wäre demnach nicht von vorne herein ein Signal für schwindendes Sozialkapital oder einen Verlust an Gemeinwohlorientierung. Wenn bürgerschaftliches Engagement in modernen Gesellschaften tendenziell weniger ein Verhalten der "Gewohnheit", des voraussetzungslosen Gehorsams gegenüber konventionellen Moralvorstellungen und der selbstlosen Hingabe und mehr und mehr als ein Gratifikationen sehr wohl einschließendes "Wahlverhalten" zu kennzeichnen ist, dann reicht die Gleichsetzung von Werten und Altruismus zur Erklärung eines solchen Verhaltens nicht mehr aus. – Diese veränderte Motivlage soll im folgenden anhand neuester Daten zum Freiwilligenengagement in Deutschland im Näheren empirisch untermauert werden.

Freiwilligenengagement in Deutschland: ausgewählte empirische Befunde

Der Freiwilligensurvey 1999 gibt Aufschluss über wichtige Dimensionen des Entwicklungsstandes der Bürgergesellschaft in Deutschland. Es handelt sich dabei um eine repräsentative Bevölkerungsbefragung, die im Sommer 1999 bei ca. 15.000 deutschsprachigen Befragten ab 14 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland durch den Projektverbund "Ehrenamt" und das Meinungsforschungsinstitut Infratest durchgeführt wurde. Auftraggeber war das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, mitfinanzierend die Robert Bosch Stiftung (Vgl. Projektverbund "Ehrenamt" 1999). Der Freiwilligensurvey sollte erstmals das "Herzstück" der Bürgergesellschaft sichtbar machen, indem das freiwillige, nicht schwerpunktmäßig private oder berufliche Engagement von Bürgern in ihren Kommunen, Organisationen, Vereinen und Initiativen, Parteien und Kirchen usw. erfragt wurde; ein Engagement, das Tätigkeiten im sozialen und gesundheitlichen Bereich, in Politik und öffentlicher Interessenvertretung, im sportlichen und Freizeitbereich, im Natur- und Tierschutz, bei der freiwilligen Feuerwehr und bei den Rettungsdiensten usw. erfasst. Der Freiwilligensurvey sollte zugleich Aufschluss darüber geben, was die Freiwilligen zu ihrem Engagement führt und was sie dazu motiviert.

Tabelle 1: Umfang der Aktivität und des freiwilligen Engagements in Engagementbereichen

Engagementbereich

"Aktives
Mitmachen"*

"Freiwilliges Engagement"**

Sport & Bewegung

37%

11%

Schule & Kindergarten

11%

6%

Freizeit & Geselligkeit

25%

6%

Kirche & Religion

10%

5%

Kultur & Musik

16%

5%

sozialer Bereich

11%

4%

Politik & Interessenvertretung

6%

3%

berufliche Interessenvertretung

9%

2%

Rettungsdienste & Freiwillige Feuerwehr

5%

2%

Umwelt-, Natur- & Tierschutz

8%

2%

Jugend & Bildung

6%

2%

Gesundheit

5%

1%

Justiz & Kriminalitätsprobleme

1%

1%

sonstige bürgerschaftliche Aktivität

5%

1%

in mindestens einem Bereich
"aktiv" bzw. "engagiert"


66%


34%

Quelle: Freiwilligensurvey 1999, Mehrfachnennungen, keine Addition zu 100%
* außerhalb von Familie und Beruf in Vereinen, Initiativen etc;
** dort auch ohne Bezahlung Aufgaben und Arbeiten übernommen

Zunächst gibt die Bevölkerung eine umfangreiche Aktivität an, welche sich in einem breiten Spektrum von Bereichen "außerhalb von Beruf und Familie in einem Verein, einer Initiative, einem Projekt oder einer Selbsthilfegruppe" vollzieht, wo Bürger "mitmachen oder aktiv beteiligt" sind. Das führt dazu, dass 66% der ab 14jährigen Bevölkerung in einem öffentlichen Sinne als aktiv einzustufen sind, weil sie sich außerhalb rein privater und eigener beruflicher Belange öffentlich mit anderen Bürgern organisieren, beteiligen und gemeinsam etwas unternehmen. Das deutet auf einen beachtlichen sozialen Vernetzungsgrad der deutschen Gesellschaft hin, was ein wesentliches Kennzeichen einer funktionierenden Bürgergesellschaft ist.

Diese hochentwickelte soziale Vernetzung ist nicht selbstverständlich: In den neuen Ländern funktioniert die öffentliche Vernetzung der Bürger über Familie und Beruf hinaus unter den Bedingungen eines oft als schmerzhaft empfundenen gesellschaftlichen Systemwechsels deutlich weniger (nur 55% "Aktive" gegenüber 68% im Westen). Zudem stellt sich – gesamtdeutsch – die Integration von Menschen mit geringerem Bildungsgrad und niedrigerem Sozialstatus in öffentliche "Bürger-Netze" ungünstiger dar als bei besser Gestellten.

Auf diesem eng gesponnenen Aktivitätsnetz baut das im engeren Sinne freiwillige Engagement auf. Die aktiven Befragten sollten deshalb angeben, ob sie im Rahmen ihrer Aktivität auch "freiwillig" oder "ehrenamtlich" engagiert sind, was bedeutet, dass sie bestimmte "Aufgaben" und "Arbeiten" übernommen haben, die unbezahlt bzw. nur gegen geringe Aufwandsentschädigung wahrgenommen werden. Solche Aufgaben und Arbeiten mussten dann im Konkreten dem Interviewer genannt werden und wurden in der folgenden Datenaufbereitung auf ihre Plausibilität hin überprüft. Insgesamt konnten 34% der ab 14jährigen Bevölkerung solche Engagements angeben, also etwas mehr als die Hälfte der "Aktiven".

Schließlich war zu überprüfen, mit welchen Begriffen, die heute auch im Zusammenhang mit der Bürgergesellschaft diskutiert werden, die freiwillig Engagierten ihre Tätigkeiten kennzeichnen. Die Ergebnisse waren eindeutig: Mit 50% empfinden die meisten ihr Engagement als "Freiwilligenarbeit", erst dann folgt mit 32% der traditionell für freiwillige Tätigkeiten verwendete Begriff des "Ehrenamtes". Als "Bürgerengagement" empfanden nur 6% der Befragten ihre Tätigkeit, ein Hinweis darauf, dass die Bevölkerung sich kaum an "offiziellen" Leitbegriffen orientiert, die heute im Zusammenhang mit dem Leitbild der Bürgergesellschaft verwendet werden. Das ist ein gesamtdeutsches Phänomen, das sich mit dem Jahr 2001, dem "Internationalen Jahr der Freiwilligen" wohl noch verstärken wird.

Tabelle 2: Bezeichnung der zeitaufwändigsten Tätigkeit

Bezeichnung

Alte Länder

Neue Länder

Ehrenamt

32%

29%

Freiwilligenarbeit

50%

53%

Nebenberufliche Tätigkeit

3%

3%

Selbsthilfe

2%

3%

Bürgerengagement

6%

6%

Initiativen-/Projektarbeit

7%

6%

Quelle: Freiwilligensurvey 1999, spaltenweise Addition zu 100%

Der im angelsächsischen Bereich für freiwilliges Bürgerengagement selbstverständliche Begriff des "Volunteering" wird sich wohl in Form des deutschen Begriffsstamms des "Freiwilligen" auch hierzulande etablieren ("Freiwilligenbereich", "Freiwilligenarbeit", "Freiwilliges Engagement") Die engagierte Bevölkerung ist da gegenüber dem verbreiteten Sprachgebrauch von politischen Akteuren und von Funktionären gesellschaftlicher Organisationen schon weiter. Bei diesen gilt "Ehren-Amt" immer noch als selbstverständlicher Leitbegriff für das freiwillige Engagement der Bürger. Demgegenüber sollte sich das die deutschen Aktivitäten im Freiwilligenjahr koordinierende Familienministerium angesichts der Ergebnisse des Freiwilligensurveys und wegen der internationalen "Passfähigkeit" am modernen "Freiwilligenbegriff" orientieren.

Das freiwillige Engagement vollzieht sich zu 49% in der Organisationsform des Vereins, zu 14% bei den Kirchen oder in einer sonstigen religiösen Vereinigung, zu 13% in einer staatlichen und kommunalen Einrichtung, zu 7% innerhalb eines Verbandes und ansonsten in einem bunten Spektrum aus Gruppen, Initiativen und Projekten. Parteien oder Gewerkschaften spielen eine vergleichsweise geringe Rolle. Die inhaltlichen Schwerpunkte freiwilliger Tätigkeiten liegen bei der Organisation bzw. Durchführung von Treffen und Veranstaltungen, in praktischen Arbeiten, bei persönlichen Hilfeleistungen, Informations- und Öffentlichkeitsarbeit, Interessenvertretung und Mitsprache und in der Betreuung und Anleitung von Gruppen. Wenn sich bestimmte Personenkreise festmachen lassen, um die es sich beim freiwilligen Engagement dreht, sind das am ehesten Kinder und Jugendliche. Zumeist ist das Engagement jedoch nicht gruppenspezifisch ausgerichtet.

Die Engagierten berichten vor allem davon, dass ihr Engagement von ihnen fordert, "gut mit Menschen umgehen" zu können. Sie verlange ihnen eine "hohe Einsatzbereitschaft" ab. 57% investieren dafür bis zu 5 Stunden pro Woche, 22% 6 bis 10 Stunden und 10% über 10 Stunden (der Rest geht keiner regelmäßige Tätigkeit nach). Freiwilliges Engagement beginnt bereits zu einem frühen Zeitpunkt des Lebenslaufes: 49% der Freiwilligen haben damit bereits im Alter bis zu 20 Jahren begonnen, im Durchschnitt beginnt eine "Engagement-Karriere" im Alter von 24 Jahren (allerdings bei einer großen Streuung der Angaben). Die Engagierten nehmen ihr Engagement ernst: Für 28% ist es für das eigene Leben "sehr wichtig", für 50% "wichtig" und für die anderen weniger wichtig.

Tabelle 3: Erwartungen an die zeitaufwändigste Tätigkeit (1-wichtig, 2-teils-teils, 3-unwichtig bzw. 1-trifft zu, 2-teils-teils, 3-trifft nicht zu)

 

Erwartung

Erfüllung

 

1

2

3

1

2

3

Spaß

87%

10%

3%

84%

13%

3%

Sympathische Menschen
kennenlernen


77%


16%


7%


75%


19%


6%

anderen Menschen helfen

76%

16%

8%

68%

22%

10%

etwas für das Gemeinwohl tun

75%

17%

8%

65%

24%

11%

Kenntnisse, Erfahrungen erweitern

68%

20%

12%

55%

26%

19%

eigene Verantwortung und
Entscheidungsspielräume


54%


26%


20%


47%


31%


22%

Anerkennung finden

46%

31%

23%

50%

33%

17%

Berechtigte eigene Interessen vertreten

30%

27%

43%

28%

27%

45%

eigene Probleme lösen

30%

21%

49%

26%

23%

51%

auch beruflicher Nutzen

19%

16%

65%

17%

15%

68%

Quelle: Freiwilligensurvey 1999, zeilenweise Addition zu 100% (für Erwartung und Erfüllung)

Welche Motive sind nun für die Engagierten mit ihrem Engagement verbunden? Wie die Tabelle ausweist, erwarten die freiwillig Engagierten von ihren Tätigkeiten in erster Linie, dass sie Spaß bereiten und dieses Bedürfnis wird auch weitgehend erfüllt. Der Freiwilligenbereich erweist sich somit nicht als ein Bereich, in dem man etwa aus Pflichtethik hauptsächlich etwas "gibt", sondern als ein Lebensbereich, der auch Gratifikationen im Sinne von mehr Lebensfreude und Lebensqualität gewährt. Nur von daher ist die breite Beteiligung auch junger Leute am freiwilligen Engagement überhaupt zu verstehen, indem der Bereitschaft etwas von seiner freien Zeit zu "investieren" auch ein "Gewinn" an positivem Lebensgefühl entspricht.

Bei den meisten freiwillig Engagierten ist also durchaus ein vom Wertewandel (Helmut Klages) von der Pflicht zur Selbstentfaltung her zu verstehender moderner Individualismus im Spiel (Vgl. Gensicke 2000b). Die angestrebten "Gewinne" werden durchaus unterschiedlich gewichtet. Je jünger die Befragten, desto mehr kommt auch die Frage der eigenen Interessenverfolgung und der berufliche Nutzen ins Spiel. Befragte in mittleren und älteren Jahren suchen stärker eine Anreicherung ihres Lebens mit Aktivität, Sinn oder sozialen Kontakten auch außerhalb von Familie und Beruf.

Neben dem modernen Individualismus als Hintergrund des freiwilligen Engagements bleibt dessen Typik mit den Merkmalen einer besonderen Gemeinschaftsorientierung und Karitativität prägend bzw. beides geht mehr oder weniger eine Melange miteinander ein. Allerdings hatte bereits der Wertesurvey 1997 (vgl. Klages/Gensicke 1998, Gensicke 2000a) festgestellt, dass diese Komponenten zunehmend säkularer werden und immer weniger aus einer herkömmlichen Gemeinwohlauffassung, aus bürgerlichem Reputationsstreben oder kirchennaher Religiosität motiviert sind.

Der Wertesurvey zeigte zum anderen, dass sich die Freiwilligen vehement dagegen wehren, zum Ersatz für einen gestutzten Sozialstaat oder zu Erfüllungsgehilfen staatlicher Sparkommissare umfunktioniert zu werden. So wie er sich heute in Struktur und Motivation darstellt, ist der Freiwilligenbereich und damit ein Herzstück der deutschen Bürgergesellschaft nicht einfach in einen "Dritten Sektor" nach dem Muster der USA zu transformieren, einem Bereich zwischen Markt und Staat, der einen großen Teil der sozialen Leistungen erbringt, die der amerikanische Staat aufgrund seines traditionell schlanken Zuschnitts nicht erbringen kann und will. Das bedeutet nicht, dass der Freiwilligenbereich auch in Deutschland zukünftig nicht weitere soziale Aufgaben übernehmen könnte. Er wird es mit hoher Wahrscheinlichkeit in zunehmendem Maße tun müssen. Es bedeutet nur, dass behutsam vorgegangen und längerfristig gedacht werden muss und typische "amerikanische Verhältnisse" wohl nie ein Kennzeichen der deutschen Bürgergesellschaft sein werden. Die "solidarisch-etatistische" Traditionen in Deutschland wirken insofern ebenso nach wie die Traditionen eines "kompetitiven Individualismus" amerikanischer Provenienz (Fuchs 1999b, S. 16; vgl. auch ders. 1999a).

Wenn darüber nachgedacht wird, wie das freiwillige Engagement gefördert werden kann, dann sollte man die Vorschläge der Engagierten selbst ernst nehmen. Wie bereits im Wertesurvey festgestellt wurde, mangelt es in Deutschland nicht an der Bereitschaft zum freiwilligen Engagement, sondern eher an einer Gelegenheitsstruktur, die den zunehmend modernen Beweggründen am Engagement Interessierter gerecht wird. Zum größeren Teil entsteht auch heute freiwilliges Engagement eher aus direkter Ansprache und aus Werbung von neuen Freiwilligen innerhalb einer engagmentfreundlichen Infrastruktur als durch deren eigene Initiative. Unverkennbar entsteht eine Lücke, die das zurückgehende Engagement in den herkömmlichen Großorganisationen und traditionellen Institutionen hinterlässt, Organisationen vor allem, die eine erhöhte Identifikation und Bindung ihrer Engagierten fordern. In diese Lücke stoßen zunehmend bereichs- und trägerunabhängige und temporäre Engagements anbietende Informations- und Kontaktstellen, etwa Freiwilligenagenturen. Sie bieten Raum für ein mehr und mehr verbreitetes Verhaltensmuster: Mitmachenkönnen ohne dauerhaft dazugehören zu müssen.

Auch Wohlfahrtsverbände haben begonnen, eine ganze Reihe solcher Agenturen aufzubauen, um für sich selbst neue Engagierte zu rekrutieren. Dennoch ist die Finanzierung der meisten Informations- und Kontaktstellen prekär. Sie sind aber eine angemessene Erweiterungschance eines ungebundenen freiwilligen Engagements, das zunehmend mehr Bürger anstreben. – Die Engagierten selbst schlagen in die gleiche Kerbe und fordern besonders häufig verbesserte Informations- und Beratungsmöglichkeiten über Gelegenheiten zum freiwilligen Engagement, eine Forderung, die in West und Ost noch intensiver als solche nach steuerlichen Erleichterungen erhoben wird.

Tabelle 4: Gewünschte Verbesserungen für das freiwillige Engagement durch Staat und Arbeitgeber

Verbesserungen

Alte Länder

Neue Länder

"da drückt der Schuh"...

Ja

nein

ja

nein

bessere Information und Beratung über Ge-legenheiten zum freiwilligen Engagement


57%


40%


57%


40%

Steuerliche Absetzbarkeit der Unkosten

52%

38%

56%

38%

Steuerliche Freistellung von Aufwandsentschädigungen


52%


40%


51%


42%

Öffentliche Anerkennung durch Berichte in der Presse und den Medien


47%


51%


47%


52%

Anerkennung für die Rentenversicherung

46%

48%

47%

45%

Anerkennung als berufliches Praktikum
oder Weiterbildung


48%


48%


42%


53%

Absicherung durch Haftpflicht- und Unfallversicherung


45%


48%


40%


55%

Freistellung durch die Arbeitgeber

42%

53%

42%

53%

Anerkennung als Ersatz für Wehr- oder
Zivildienst


42%


52%


34%


59%

Vereinbarkeit mit dem Bezug von
Arbeitslosengeld


32%


56%


40%


51%

Öffentliche Anerkennung durch Ehrungen etc.

22%

76%

31%

67%

Quelle: Freiwilligensurvey 1999, zeilenweise Addition jeweils für ABL und NBL, fehlende Prozente zu 100% "weiß nicht"

Modernisierung der Bürgergesellschaft mit "schwierigen Bürgern"

Wer immer Verantwortung trägt in Politik und Gesellschaft, in Parteien, Verbänden und Vereinen, in Schulen oder Hochschulen tut gut daran, sich auf den ebenso "schwierigen" (vgl. Klages 1996) wie "kompetenten" (vgl. Münkler 1997) Bürger einzustellen. Es ist weniger der viel beklagte Werteverlust, der den schwieriger gewordenen Bürger ausmacht. Vielmehr sind es veränderte Motive für und veränderte Erwartungen an bürgerschaftliches Engagement, die Gesellschaft und Politik herausfordern müssen.

So bestehen durchaus Chancen für eine Revitalisierung bürgerschaftlicher Kompetenz, wenn Spielräume für selbstständiges und eigenverantwortliches Handeln ausgeweitet und Chancen für die Erprobung eigener Fähigkeiten und Neigungen geboten werden; wenn weniger mit Gemeinwohlappellen versehene Organisationsziele vorgegeben als vielmehr subjektive Engagementmotive ernst genommen werden (vgl. Klages/Gensicke 1999, insb. S. 14ff. und S. 123ff.).

"Dieser ‚schwierige‘ Bürger ist durchaus bereit, in der Politik Mitverantwortung zu übernehmen. Er will aber auch hierbei Subjekt des Handelns sein. Dies bedeutet, daß er in Dingen, die ihn persönlich angehen, gefragt werden will, daß er insbesondere in Bereichen, wo er sich betroffen fühlt, auch ungefragt die eigene Meinung einbringen kann. Das bedeutet auch, dass er keine formalisierten, aktiv oder passiv Hierarchiezwänge aufnötigenden Mitgliedschaftsrollen auf Dauer übernehmen möchte, daß er vielmehr das starke Bedürfnis empfindet, bei möglichst vollständiger Transparenz des Vorgangs, spontan, problembezogen und restriktionsfrei agieren und sein Engagement jederzeit aus eigenem Entschluß zurücknehmen zu können, sobald der aktuelle Anlaß in den Hintergrund rückt" (Klages 1996, S. 246).

Engagement ohne formelle Mitgliedschaft, Mitreden ohne unbedingt dazugehören zu müssen, mitmachen ohne die Verpflichtung dabeizubleiben – dieses veränderte gesellschaftliche und politische Verhaltensmuster macht ein Umdenken in gesellschaftlichen ebenso wie in politischen Organisationen notwendig. Es erfordert die Öffnung für neue Muster "assoziativer Demokratie" (Schuppert 1997); verlangt neben den etablierten und institutionalisierten Verfahren der "Politikvermittlung" (Sarcinelli 1998a) auch Beteiligungsmöglichkeiten mit geringerem Verpflichtungscharakter (vgl. Sarcinelli 1998b); verlangt Phantasie bei der Entwicklung einer neuen Gelegenheitsinfrastruktur zum gesellschaftlichen und politischen Engagement. Insgesamt bedarf es also zur Werteverwirklichung in der modernen Bürgergesellschaft eines gewissen Mutes zum "schöpferischen Chaos" (Dahrendorf 1994) und damit zu einer "riskante(re)n Freiheit" (Beck/Beck-Gernsheim 1994).

Literatur:

Beck, Ulrich/Beck-Gernsheim, Elisabeth (Hrsg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt a. M. 1994

Dahrendorf, Ralf: Das Zerbrechen der Ligaturen und die Utopie der Weltgesellschaft. In: Beck, Ulrich/Beck-Gernsheim, Elisabeth (Hrsg.): Riskante Freiheiten. Individualisierung in modernen Gesellschaften. Frankfurt a. M. 1994, S. 421-436

Berger, Peter L. (Hrsg.): Die Grenzen der Gemeinschaft. Konflikt und Vermittlung in pluralistischen Gesellschaften. Gütersloh 1997

Ellwein, Thomas: Pflegt die deutsche Schule Bürgerbewußtsein? Ein Bericht über die staatsbürgerliche Erziehung in den höheren Schulen der Bundesrepublik. München 1955

Etzioni, Amitai: Die Verantwortungsgesellschaft. Frankfurt 1997

Fuchs, Dieter: Soziale Integration und politische Institutionen in modernen Gesellschaften. Wissenschaftszentrum für Sozialforschung (WZB-Paper FS III 99-203). Berlin 1999a

Fuchs, Dieter: Die demokratische Gemeinschaft in den USA und in Deutschland. Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB-Paper FS III 99-204). Berlin 1999b

Gensicke, Thomas: Deutschland im Übergang. Lebensgefühl, Wertorientierungen, Bürgerengagement. Speyerer Forschungsberichte 204, Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung: Speyer 2000(a)

Gensicke, Thomas: Wertewandel in den neunziger Jahren -Trends und Perspektiven. In: Seibert, Norbert/Serve, Helmut J./Terlinden, Roswitha (Hrsg.): Problemfelder der Schulpädagogik. Bad Heilbrunn 2000(b), S.21-56

Hentig, Hartmut von: Ach, die Werte! Ein öffentliches Bewußtsein von zwiespältigen Aufgaben. Über Erziehung für das 21. Jahrhundert. München-Wien 1999

Hesse, Konrad: Grundzüge des Verfassungsrechts der Bundesrepublik Deutschland. Heidelberg 1995 (20., neubearb. Aufl.)

Klages, Helmut: Der schwierige Bürger – Bedrohung oder Zukunftspersonal? In: Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Demokratie am Wendepunkt. Die demokratische Frage als Projekt des 21. Jahrhunderts. Berlin 1996, S.233-253

Klages, Helmut: Werte und Wertewandel. In: Schäfers; Bernhard/Zapf, Wolfgang (Hrsg.): Handwörterbuch zur Gesellschaft Deutschlands. Opladen 1998

Klages, Helmut/Gensicke. Thomas: Wertewandel und bürgerschaftliches Engagement an der Schwelle zum 21. Jahrhundert. Speyerer Forschungsberichte 193, Forschungsinstitut für öffentliche Verwaltung. Speyer 1998

Meulemann, Heiner: Werte und Wertewandel. Zur Identität einer geteilten und wiedervereinigten Nation. Weinheim und München 1996

Münkler, Herfried: Politische Tugend. Bedarf die Demokratie einer sozio-moralischen Grundlegung? In: ders. (Hrsg.): Die Chancen der Freiheit. Grundprobleme der Demokratie. München 1992, S. 25-46

Münkler, Herfried: Der kompetente Bürger. In: Klein, Ansgar/Schmalz-Bruns, Rainer (Hrsg.): Politische Beteiligung und Bürgerengagement in Deutschland. Möglichkeiten und Grenzen. Bonn 1997, S. 153-172

Projektverbund Ehrenamt: Freiwilligenarbeit, ehrenamtliche Tätigkeit und bürgerschaftliches Engagement. Repräsentative Umfrage 1999. Überblick über die Ergebnisse. Untersuchung im Auftrag des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und Jugend. München 1999

Putnam, Robert: Making Democracy Work. Princeton 1993

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Sarcinelli, Ulrich (Hrsg.): Politikvermittlung und Demokratie in der Mediengesellschaft. Beiträge zur politischen Kommunikationskultur. Bonn 1998(a)

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Schröder, Gerhard: Die zivile Bürgergesellschaft. In: Süddeutsche Zeitung v. 24. März 2000, S. 19

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Tönnies, Ferdinand: Gemeinschaft und Gesellschaft. Grundbegriffe der reinen Soziologie. Darmstadt 1991 (3. Aufl., Erstveröffentlichung 1887)

Weidenfeld, Werner: Vorwort. In: Berger, Peter L. (Hrsg.): Die Grenzen der Gemeinschaft. Konflikt und Vermittlung in pluralistischen Gesellschaften. Gütersloh 1997, S. 11-15

Weidenfeld, Werner (Hrsg.): Demokratie am Wendepunkt. Die demokratische Frage als Projekt des 21. Jahrhunderts. Berlin 1996


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