Baustein Die Erinnerung darf nicht enden Texte und Unterrichtsvorschläge zum Gedenktag 27. Januar als Bausteine ausgearbeitet von einer Gruppe des Erzieherausschusses der Gesellschaft für christlich-jüdische Zusammenarbeit, Stuttgart Hrsg: LpB, GCJZ, 1997 |
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Baustein 16 Paul Celan: "Espenbaum" Klassenstufe: 5 - 8 Beschreibungsebene: Skizze einer Unterrichtsstunde (D) Zeitaufwand: mindestens 1 Unterrichtsstunde Themen: Umgang mit der Erinnerung Kombination: Brief: Befreiungsillusionen [12]; weitere Gedichte von Paul Celan; Gedichte von Rose Ausländer Die folgende Unterrichtseinheit wurde an einer Förderschule erprobt. Einführend müßte den Schülern einiges zu Paul Celan erklärt werden. Paul Celan ist in der Ukraine geboren. Er war Jude. Seine Eltern sind
von den Nazis umgebracht worden. Das Gedicht steht an der Tafel, die Zeilen, die mit der Natur zusammenhängen, jeweils in einer anderen Farbe: Espenbaum = weiß Löwenzahn = grün Regenwolke = blau (eigentlich grau) Runder Stern = gelb Eichne Tür = braun Das Gedicht wird gelesen. Die Schüler sollen dann ihre Empfindungen artikulieren. Es müßte dabei zum Ausdruck kommen:
Nun erhalten die Schüler den Text und markieren eventuell die einzelnen Verse auch mit den entsprechenden Farben. Nachdem jeder noch einmal den Text für sich durchgelesen hat, versuchen die Schüler, die Mutter zu beschreiben - entweder mündlich oder schriftlich. Abschließend eine Diskussion:
Der Bericht eines Zeitzeugen oder ein Überlebensbericht auf Kassette können das Vorstellungs- und Einfühlungsvermögen der Schüler fördern. Paul Celan ESPENBAUM, dein Laub blickt weiß ins Dunkel. Meiner Mutter Haar ward nimmer weiß. Löwenzahn, so grün ist die Ukraine. Meine blonde Mutter kam nicht heim. Regenwolke, säumst du an den Brunnen? Meine leise Mutter weint für alle. Runder Stern, du schlingst die goldne Schleife. Meiner Mutter Herz ward wund von Blei. Eichne Tür, wer hob dich aus den Angeln? Meine sanfte Mutter kann nicht kommen.
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