Baustein "Euthanasie" im NS-Staat: Grafeneck im Jahr 1940 Hrsg: LpB, 2000
3 "Grafeneck" im Unterricht Anbindung an den Lehrplan |
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Die historische Darstellung dieser Handreichung (s. 2.) umfaßt mehr Themenbereiche, als eine einzelne Unterrichtsreihe unter "Normalbedingungen" berücksichtigen kann (etwa: "Die nationalsozialistische Ideologie im Konflikt mit Normen und Werten der christlich-jüdischen Tradition", "Vorstufen der Vernichtungslager", "Täterbiographien", "Euthanasie im Nationalsozialismus", "Sterbehilfe und Bioethik heute", "Erinnern und Gedenken"). Eine Schwerpunktsetzung und gezielte Verknüpfung ist daher nötig. Vom Lehrplan her bietet sich im Fach Geschichte eine Integration in die Lehrplaneinheit "Der Nationalsozialismus: Verführung und Terror" (Gymnasium, Klasse 10) an. Der Religionsunterricht könnte die "Bedeutung von Werten und Normen für unser Zusammenleben" (Gymnasium, Klasse 11) am Beispiel der "Euthanasie" in Grafeneck aufzeigen. Die z.T. diffizilen Einzelfragen (etwa zu den im Nationalsozialismus verfolgten Krankheitsbildern, ihrer heutigen Behandlung und Bewertung) lassen ein fächerübergreifendes Arbeiten, zumindest aber den Einbezug von "Experten" aus dem Fach Biologie angebracht erscheinen. Ein intensivere Anbindung an den Fachunterricht Biologie wäre innerhalb der menschenkundlich ausgerichteten Themen "Vererbungslehre", "Fortpflanzung und Entwicklung" (Gymnasium, Klassenstufe 10 und 12) möglich. Über den Unterricht hinaus sind besonders bei diesem Thema Exkursionen, etwa nach Grafeneck oder zu einer Behinderteneinrichtung, sinnvoll. Einige Schulen Baden-Württembergs haben zudem den Vorteil, bei betroffenen Institutionen in ihrer unmittelbaren Nachbarschaft anknüpfen zu können (s. Anhang, 5.2, 5.3): der Unterricht kann so zu einer "Spurensuche" und Erkundung des eigenen Lebensumfeldes werden. |
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