Vorwort


Die Probleme des ländlichen Raumes spiegeln die positiven wie die negativen Entwicklungen wider, die landes- und bundesweit für Schlagzeilen sorgen. Als Teil der nationalen Ökonomie ist der ländliche Raum in den Strukturwandel integriert. Deshalb prägt die gegenwärtige Strukturkrise, die Wirtschaft und Gesellschaft grundlegend verändert, auch das Leben auf dem Lande.

Zwei Begriffe bestimmen die Diskussionen über mögliche Entwicklungstendenzen. Globalisierung steht einmal als angstbesetztes Schlagwort für eine totale Veränderung der Arbeitswelt unter internationalem Konkurrenzdruck; zum anderen verheißen die neuen Informations- und Kommunikationstechnologien via Internet eine weltweite Verständigung ohne zeitliche und räumliche Begrenzung. Das global village, das Weltdorf, ist (virtuelle) Wirklichkeit.

Der zweite Begriff 'Regionalisierung' beruht auf einer Konzeption, die die in einer Region vorhandenen sozialen, ökonomischen, ökologischen und kulturellen Ressourcen und Fähigkeiten nützen bzw. revitalisieren will und damit eine eigenständige Entwicklung favorisiert. Verbunden mit dem Anspruch der 'Zukunftsfähigkeit/Nachhaltigkeit' (sustainable development) wird hier ein Gegenmodell zum rein wachstumsorientierten, global funktionierenden Wirtschaften entwickelt.

Eine Expertentagung beschäftigte sich vom 2. - 4. Dezember 1996 in unserer Tagungsstätte Haus auf der Alb in Bad Urach mit dem Thema "Perspektiven ländlicher Entwicklung in Baden-Württemberg. Potentiale und Kooperationen auf dem Lande." Die vorliegende Dokumentation beinhaltet die Ergebnisse dieser Fachtagung, die bewußt länderübergreifend geplant wurde.

Ich danke deshalb allen Referentinnen und Referenten aus Bayern, Hessen, Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg, die die Mühen der langen Wege auf sich genommen haben, um diese nicht nur für unser Bundesland wichtigen Probleme zu erörtern. Abschließend danke ich den für Tagung und Dokumentation verantwortlichen Kollegen Eugen Baacke und Siegfried Frech sowie Sieglinde Hilble (Sekretariat), Armin Pogadl und Ellen Schlenk (Tagungsassistenz), Christopher Steimle (Redaktion) und Joachim Lauk (Endredaktion).

 

Siegfried Schiele

Direktor der Landeszentrale

für politische Bildung

Baden-Württemberg