1300 Jahre – Welterbe Reichenau begeht Jubiläum
Seminar/Tagung
Inhalt
Das im Jahr 724 gegründete Kloster Reichenau war über Jahrhunderte ein bedeutendes religiöses, politisches, wissenschaftliches und künstlerisches Zentrum des christlichen Abendlandes. Im Jahr 2000 wurde der Insel Reichenau als gesamtes Ensemble von der UNESCO das Siegel eines Welterbes zuerkannt. Die drei Kirchen, die ottonischen Wandmalereien in der ältesten, St. Georg, dichterische und wissenschaftliche Werke und Reliquien bezeugen diese Geschichte noch heute. Dazu gehört auch das Erbe einer landwirtschaftlichen Kultivierung durch die Benediktinermönche, die das Bild der Insel bis heute prägt. Vor allem wegen dieser lebendigen Verbindung zwischen Gegenwart und Vergangenheit wurde gesamte Insel Reichenau zum Weltkulturerbe erklärt. Der Titel bedeutete Anerkennung und Auftrag zugleich: Ziel und Aufgabe sind ein harmonischer Ausgleich zwischen landwirtschaftlicher Nutzung, Tourismus, Natur- und Landschaftsschutz sowie der Erhaltung der wertvollen Zeugnisse aus der Vergangenheit. Am Beispiel der Reichenau widmet sich das Exkursionsseminar den Voraussetzungen und Kriterien eines Welterbes, der Frage nach dem manchmal widersprüchlichen und spannungsvollen Verhältnis eines denkmalgerechten Tourismus und einer nachhaltigen Denkmalpflege und den Herausforderungen für die Gemeinde und die Bevölkerung. Lust oder Last – was bedeutet es, mitten in einem Welterbe zu leben?Von besonderem Interesse wird zudem der ‘Reichenauer Klosterplan‘ sein, der vor 1200 Jahren entworfen und zuerst in St. Gallen umgesetzt wurde. Als Entwurf einer idealtypischen Klosteranlage fasziniert er bis heute die Menschen: auf der Klosterbaustelle ‘Campus Galli‘ in Meßkirch entsteht durch Ehrenamtliche auf Grundlage des Klosterplans und mit Mitteln des 9. Jahrhunderts Tag für Tag ein Stück Mittelalter. Die Erkundung der Baustelle zeigt Grenzen und Möglichkeiten eines historischen Erlebnisprojekts auf.
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Frau Ellen Eisele
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