Poesie und Politik 8 - mit Theodor Heuss im Gepäck zu Dichtern und Denkern

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Wie kein anderer Politiker war Theodor Heuss (1884-1963) ein Mann der Literatur. Auch als Bundespräsident bereicherte er seine staatsmännischen Reden mit umfassendem literarischen wie humanistischem Wissen - er ist unser Begleiter bei dieser Exkursion.
Die 'Käthchen-Stadt' Heilbronn am Neckar war für Theodor Heuss stets seine Vaterstadt. Hier verbrachte der spätere Bundespräsident seine späte Kindheit in bildungsbürgerlichem Umfeld, seine Schulzeit im humanistischen Gymnasium. Jugendjahre die ihn geprägt haben. Früh begegnet er hier den politischen wie literarischen Werken des Schriftstellers und Revolutionärs Ludwig Pfau und des jung in Rom gestorbenen Dichters Wilhelm Waiblinger. Seit Juli 2020 beheimatet das Trappenseeschlösschen, eines der schönsten historischen Kleinode in Heilbronn, das Literaturhaus Heilbronn und präsentiert dort das reiche literarische Leben der Stadt.
„Gehen Sie nach Wimpfen“ empfahl Theodor Heuss aus Berlin schon 1906 in einem Brief seiner künftigen Ehefrau Elly Knapp. In der ehemaligen Staufer- und späteren Reichsstadt hinterließen über die Jahrhunderte viele reisende Schriftsteller persönliche und literarische Spuren. So kann man in der ehemaligen hessischen Exklave auf Minnesänger, Dichter wie Nikolaus Lenau und Joachim Ringelnatz treffen – und auf Mark Twain. Folgt man ein kleines Stück dessen legendärer Floßfahrt neckarabwärts, landet man im Badischen. Auf der Höhe grüßt in Neckarzimmern nicht nur der Altersruhesitz von Götz von Berlichingen, der 1525 von dort aus vom Odenwälder Haufen als Befehlshaber der aufständischen Bauern verpflichtet wurde.
In Neckarzimmern befindet sich auch das beeindruckende Mahnmal zur Erinnerung der nach Gurs deportierten badischen Jüdinnen und Juden.