Wer kandidierte als Oberbürgermeister*in?

Für die Karlsruher OB-Wahl am 6. Dezember 2020 traten sechs Kandidatinnen und Kandidaten an. Amtsinhaber Dr. Frank Mentrup gewann die Wahl gleich im ersten Wahlgang mit der notwendigen absoluten Mehrheit von 52,6 Prozent der Stimmen. Auf den zweiten Platz kam der Kandidat der CDU/FDP Sven Weigt mit 25,4 Prozent, gefolgt von der Kandidatin der FW/Für Karlsruhe, Petra Lorenz, mit 8,7 Prozent. Die Wahlbeteiligung lag bei rund 41 Prozent (2012: 42 Prozent).

Nachfolgend stellen wir die Bewerberinnen und Bewerber im Kurzportät vor. Die Reihenfolge entspricht der Nennung auf dem offiziellen Stimmzettel. Da fünf Bewerbungen bei der Stadt Karlsruhe gleichzeitig eingegangen waren, entschied das Los über die Reihenfolge.

Wahlergebnis: 8,7 Prozent

Die gebürtige Pforzheimerin Petra Lorenz sitzt seit 2019 für die Wählergemeinschaft (Freie Wähler/Für Karlsruhe) im Karlsruher Gemeinderat. Sie war einige Jahre in der Pforzheimer Schmuckbranche tätig, bevor die heute 53-Jährige Anfang der 2000er-Jahre ihr eigenes Lederwarengeschäft eröffnete, zunächst in Bretten und dann in Karlsruhe. 2007 wurde Petra Lorenz als ehrenamtliche Richterin am Finanzgericht Stuttgart vereidigt. Seit 2008 ist sie Handelsrichterin am Landgericht in Karlsruhe. Im Fokus liegt für Lorenz nach eigener Aussage die Finanzierung von Großprojekten. Außerdem steht für sie die Stabilisierung des Haushalts auf ihrer Liste - besonders aufgrund der Auswirkungen der aktuellen Corona-Pandemie.

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Wahlergebnis: 52,6 Prozent

Seit 2013 ist Dr. Frank Mentrup der amtierende Oberbürgermeister von Karlsruhe. Der 55-Jährige ist in Mannheim aufgewachsen und Anfang der 1980er Jahre in die SPD eingetreten. Bis 2006 war Mentrup in Mannheim und Karlsruhe als Arzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie tätig. Von 1994 bis 2007 saß er für die SPD im Mannheimer Gemeinderat. Von 2006 bis 2013 war er Mitglied des Landtags von Baden-Württemberg in der Fraktion der SPD. Von 2011 bis 2013 war er Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport Baden-Württemberg. Die Grünen haben Frank Mentrup in einem Mitgliederentscheid Anfang 2020 auch zu ihrem offiziellen Kandidaten nominiert.

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Wahlergebnis: 25,4 Prozent

Der Verwaltungswirt Sven Weigt ist in Halle an der Saale geboren und aufgewachsen. Seit 2005 ist er Mitglied der CDU. Der 49-Jährige ist seit 2007 Bürgermeister von Karlsdorf-Neuthard. Im Kreistag des Landkreises Karlsruhe ist Sven Weigt seit 2009 aktiv. Seit 2016 ist er dort Vorsitzender der CDU-Fraktion. Neben der CDU wird er von der Karlsruher FDP im Kampf um das Oberbürgermeisteramt unterstützt. Als inhaltliche Schwerpunkte sieht er Klimaschutz, Mobilität, Digitalisierung und Kinderbetreuung an.

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Wahlergebnis: 4,1 Prozent

Der gebürtige Karlsruher Dr. Paul Schmidt sitzt seit sechs Jahren für die AfD im Karlsruher Gemeinderat. Der 54-Jährige wohnt mit seiner Familie im Stadtteil Bulach. Seit 2013 ist er Mitglied der AfD. 2016 kandidierte er bereits für den Landtag von Baden-Württemberg. Der promovierte Physiker arbeitet seit zwanzig Jahren im Kernkraftwerk Philippsburg. Viele Jahre war Schmidt als Leistungssportler aktiv, unter anderem in der Rudernationalmannschaft. Er will alternative Lösungsvorschläge erarbeiten, "die die städtischen Kassen entlasten". Die wichtigsten zu bewältigenden Aufgaben seien die kostengünstige Fertigstellung der vielen städtischen Baustellen und vor allem die Gewährleistung der Sicherheit für die Bürgerinnen und Bürger in Karlsruhe.

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Wahlergebnis: 2,8 Prozent

Die 39-jährige, aus Osnabrück stammende Vanessa Schulz tritt für die Satirepartei "Die Partei" an. Über ihr Lehramt- und Pädagogikstudium kam sie als Kauffrau für Büromanagement 2013 nach Karlsruhe. Inzwischen ist sie Projektassistentin bei einem Industrieunternehmen im Stadtteil Knielingen. Vanessa Schulz trat im August 2020 in "Die Partei" ein. Eines ihrer Ziele ist, Karlsruhe umzubenennen. "Karlsruhe trägt seit mehr als 300 Jahren einen Männernamen, es ist Zeit, dass die Fächerstadt nun weiblich benannt wird. Denkbar wäre Karlasruhe oder ein anderer Frauenname", erklärte Schulz bei der Präsentation ihres Wahlprogrammes. Durch die Namensänderung solle die Gleichbehandlung von Männern und Frauen vorangetrieben werden. Eine weitere außergewöhnliche Idee der 39-Jährigen besteht darin, Einhörner auf dem Schlossplatz auszuwildern und Dinosaurier im Zoo auszustellen.

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Wahlergebnis: 6,4 Prozent

Der gebürtige Pfälzer Marc Nehlig lebt und arbeitet in Karlsruhe. Der 26 Jahre alte Standesbeamte aus dem Karlsruher Rathaus tritt ohne Parteibuch an und empfiehlt sich als "Stimme gegen das politische Establishment". Nach dem Abschluss der mittleren Reife absolvierte er eine Ausbildung zum Verwaltungswirt in der Karlsruher Stadtverwaltung, wo er seither arbeitet. Nehling macht sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit Steuermitteln stark sowie für eine zweite Rheinbrücke. Zudem will er sich für bezahlbaren Wohnraum einsetzen.

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