Dossier

Pressefreiheit

3. Mai: Welttag der Pressefreiheit

Am 3. Mai ist Internationaler Tag der Pressefreiheit. An diesem Tag wird unter anderem verfolgter und ermordeter Journalistinnen und Journalisten gedacht. Die Pressefreiheit ist ein Grundrecht in demokratischen Ländern. Medien müssen frei, vielfältig und unabhängig berichten können, um in der Lage zu sein, die Öffentlichkeit zu informieren, Missstände aufzuzeigen und zur öffentlichen Meinungsbildung beizutragen. Doch weltweit ist die Pressefreiheit bedroht. Unser Dossier gibt einen Überblick.

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  • „Jeder Mensch hat das Recht auf freie Meinungsäußerung; dieses Recht umfasst die Freiheit, Meinungen unangefochten zu vertreten sowie Informationen und Ideen mit allen Kommunikationsmitteln ohne Rücksicht auf Grenzen zu suchen, zu empfangen und zu verbreiten.“

    Allgemeine Erklärung der Menschenrechte,
    Vereinte Nationen (Artikel 19)

  • „Mein Herr, ich teile Ihre Meinung nicht, aber ich würde mein Leben dafür einsetzen, dass Sie sie äußern dürfen.“
    Evelyn Beatrice Hall, The Friends of Voltaire (wird oft Voltaire zugeschrieben)

Kurz und knapp: Welttag der Pressefreiheit

Warum ist Pressefreiheit wichtig? 

  • Das Recht der freien Meinungsäußerung – dazu zählt auch die Pressefreiheit – ist ein demokratisches Grundrecht. Die Pressefreiheit stellt sicher, dass alle Reporterinnen und Reporter frei ihre Meinung äußern können.
  • Wo Medien nicht über Unrecht, Machtmissbrauch oder Korruption berichten können, findet weder öffentliche Kontrolle noch freie Meinungsbildung statt.
  • Wo Menschen ihre Meinung nicht frei äußern können, werden auch andere Menschenrechte verletzt.

Warum gibt es den Welttag der Pressefreiheit?

  • Der Internationale Tag der Pressefreiheit macht jährlich am 3. Mai darauf aufmerksam, welche grundlegende Bedeutung eine freie Berichterstattung für Demokratien hat und wo die Pressefreiheit weltweit verletzt wird.
  • Der Gedenktag ist auf Empfehlung der UNESCO im Dezember 1993 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen eingeführt worden.
  • Das Datum erinnert an den Jahrestag der Deklaration von Windhoek (Namibia) am 3. Mai 1991. In dieser Erklärung haben afrikanische Medienschaffende freie, unabhängige und pluralistische Medien in Afrika sowie weltweit gefordert.

 

Quellen: Bundeszentrale für politische Bildung Reporter ohne Grenzen

Video: Pressefreiheit schnell verstehen (Bundesministerium der Justiz)

Was sind die Aufgaben der Medien?

Demokratische Gesellschaften brauchen freie Medien. Sie fungieren gewissermaßen als ihre Transmissionsriemen: Durch die Medien lernen wir unsere Politikerinnen und Politiker kennen, blicken auf die Proteste von Hongkong bis Iran, erfahren über die Lage in griechischen Flüchtlingscamps und im Nahen Osten. Aktuelle Entwicklungen im Ukraine-Krieg und sämtliche Entscheidungen des Bundes und der Länder erfahren wir aus den Medien. Und diejenigen, die in der Politik Entscheidungen treffen, lernen hier über uns, ihr Volk – darüber, wie eine Krankenpflegerin über ihre Bezahlung denkt, was Friday-for-Future-Demonstrierende von der Klimapolitik erwarten oder was Lehrkräfte für digitalen Unterricht brauchen. Die Massenmedien kommunizieren die Anliegen all dieser Menschen und bringen Diskurse in Gang, in denen die unterschiedlichen Interessen in einer Gesellschaft erkennbar werden, die es dann politisch auszutarieren gilt.

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Wussten Sie?

Presse- und Meinungsfreiheit sind Kinder der Aufklärung. Am Ende des 18. Jahrhunderts wurden diese Bürgerrechte erstmals in moderne Staatsverfassungen aufgenommen. Heute gehören sie zum Fundament jeder demokratischen Verfassung. Die Arbeit der rund 45.000 festangestellten und der etwa 40.000 freien Journalistinnen und Journalisten in Deutschland hat eine zentrale Funktion für die Gesellschaft. Neben ihrer Artikulationsfunktion besteht ihr Job unter anderem darin, Missstände zu recherchieren und die Mächtigen zu kontrollieren. Die Presse wird daher auch als die „vierte Gewalt“ im Staat bezeichnet.

Jeder hat das Recht, seine Meinung in Wort, Schrift und Bild frei zu äußern und zu verbreiten und sich aus allgemein zugänglichen Quellen ungehindert zu unterrichten. Die Pressefreiheit und die Freiheit der Berichterstattung durch Rundfunk und Film werden gewährleistet. Eine Zensur findet nicht statt.

 

Grundgesetz Artikel 5

 

Veranstaltungshinweis: Schülermedientage 29. April bis 3. Mai 2024

Bei den Schülermedientagen vom 29. April bis 3. Mai 2024 reden Medienschaffende an Schulen in ganz Deutschland über ihre Arbeit. Sie diskutieren mit Schulklassen, was freie und unzensierte Berichterstattung bedeutet, informieren über die Gefahren durch Fake News und Hassbotschaften und beantworten Fragen zum Journalismus. Anlass ist der Internationale Tag der Pressefreiheit am 3. Mai.  Das Angebot richtet sich an alle Schulformen ab der Klassenstufe 8.

In den vergangenen Jahren waren viele bekannte Journalistinnen und Journalisten dabei, unter anderem: Caren Miosga, Ingo Zamperoni (ARD-Tagesthemen), Marietta Slomka (heute journal), Giovanni di Lorenzo (ZEIT und „3nach9“), Constantin Schreiber (Tagesschau), Mirko Drotschmann („Mr.Wissen2go“) und Mai Thi Nguyen-Kim (Wissenschaftsjournalistin).

Die Außenstelle der LpB Baden-Württemberg in Ludwigsburg setzt die Schülermedientage in der Region Stuttgart um. Zu den Angeboten.

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Was sind die besonderen Rechte und Pflichten von Medienschaffenden?

Medienschaffende sind in Deutschland für ihre Arbeit mit besonderen Rechten ausgestattet, die im Presserecht festgeschrieben sind. So haben sie gegenüber Behörden und staatlichen Stellen einen Anspruch auf Auskunft. Bei amtlichen Bekanntmachungen müssen die Behörden verschiedene Medien gleichbehandeln. Im Strafverfahren genießen Medienschaffende grundsätzlich ein besonderes Zeugnisverweigerungsrecht, um ihre Informanten zu schützen. Sie müssen Menschen, die ihnen brisante Auskünfte geben und sich dadurch eventuell gefährden, unbedingte Diskretion zusichern können. Wer wäre sonst noch bereit, Journalist:innen etwas anzuvertrauen? 

Wichtig ist in diesem Zusammenhang auch: In Deutschland darf sich jeder „Journalistin“ oder „Journalist“ nennen, die oder der publiziert. Die Berufsbezeichnung ist nicht geschützt, weil aufgrund der Meinungs- und Pressefreiheit auch ein freier Zugang zum Beruf gewährleistet sein muss. Tatsächlich aber sind viele Journalistinnen und Journalisten zugleich Redakteure und haben ein Volontariat bei einem Medium und davor häufig auch ein Studium absolviert.

Auch die Rechte von Medienschaffenden enden dort, wo die Rechte anderer beginnen. Das allgemeine Persönlichkeitsrecht schützt Personen unter anderem davor, dass die Presse in unzulässiger Weise über sie berichtet. Es schützt beispielsweise auch Prominente vor Belästigung durch Paparazzi, vor falscher Presseberichterstattung, vor Indiskretionen und zu tiefgehenden Eingriffen in die Privatsphäre einer öffentlichen Person. Prinzessin Caroline von Monaco prozessierte zu Beginn der 1990er-Jahre hartnäckig gegen die Boulevardpresse. Die Prozesse zogen sich durch alle Instanzen bis zum Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Dessen Urteil von 2004 brachte für die gesamte europäische Presse erhebliche Einschränkungen bei der Berichterstattung über Details aus dem Privatleben von Prominenten.

Allerdings gilt weiterhin die Faustregel: Je mehr eine Person in der Öffentlichkeit steht, desto eher ist die Veröffentlichung persönlicher Informationen über sie zu rechtfertigen. Ganz klar rechtswidrig sind aber Vorverurteilungen – Stichwort Unschuldsvermutung. Personen, die unter Verdacht stehen oder wegen einer Straftat angeklagt sind, gelten in Deutschland vor dem Gesetz solange als unschuldig, bis das Gegenteil bewiesen ist – und genauso lange müssen Medienschaffende einer verdächtigten Person auch Anonymität zugestehen und dürfen ihre Identität nicht preisgeben. 

Unter der Aufsicht des Presserats

Die Grenzen der Recherche, Persönlichkeitsrechte und Unschuldsvermutung sind im Pressekodex festgehalten, der die ethischen Standards des Journalismus formuliert. Zu seinen Grundlagen gehört auch die Sorgfaltspflicht, die besagt, dass alle veröffentlichten Informationen gewissenhaft auf ihren Wahrheitsgehalt geprüft werden müssen. Der Pressekodex regelt jedoch noch zahlreiche weitere Bereiche journalistischer Arbeit wie beispielsweise Informantenschutz, Diskriminierung, die Darstellung von Gewalt, den Umgang mit Vergünstigungen oder Richtigstellungen.

Bei Verstößen gegen den Pressekodex kann der Deutsche Presserat sogenannte Rügen aussprechen, die in den betroffenen Medien veröffentlicht werden sollen. Beschwerden kann man dem Presserat melden. Dessen Ausschüsse, die jeweils zur Hälfte mit Verlagsmitarbeitenden und Redaktionsmitgliedern besetzt sind, prüfen die Vorwürfe. Im Jahr 2023 sprach der Presserat 73 Rügen aus, mehr als jemals zuvor.

Wo auf der Welt ist die Pressefreiheit bedroht?

Die Nichtregierungsorganisation „Reporter ohne Grenzen“ (RSF) erstellt jährlich eine internationale Rangliste der Pressefreiheit. Die Lage der Pressefreiheit hat sich im weltweiten Vergleich weiter deutlich verschlechtert. Der aktuellen Analyse zufolge befanden sich im Jahr 2023 36 Länder in der schlechtesten Wertungskategorie – so viele wie seit mehr als zehn Jahren nicht. Besonders vor und nach Abstimmungen sind Journalistinnen und Journalisten gefährdet. 

Es überrascht nicht, dass diese Rangliste im negativen Sinne von Ländern angeführt wird, die von autoritären Regimen oder Diktaturen regiert werden. Wie in der Vergangenheit machen die skandinavischen Länder die Spitzenplätze unter sich aus, heißt es weiter in der Pressemitteilung. 

Die Rangliste der Pressefreiheit von Reporter ohne Grenzen vergleicht die Situation für Journalistinnen, Journalisten und Medien in 180 Staaten und Territorien. 

Jährliche Rangsliste bei „Reporter ohne Grenzen" (2024)

Rang Land Rangänderung
1 Norwegen (0)
2 Dänemark (+1)
3 Schweden (+1)
4 Niederlande (+2)
5 Finnland (0)
6 Estland (+2)
7 Portugal (+2)
8 Irland (-6)
9 Schweiz (+3)
10 Deutschland (+11)
11 Luxemburg (+9)
12 Lettland (+4)
13 Litauen (-6)
14 Kanada (+1)
15 Liechtenstein (-4)
16 Belgien (+15)
17 Tschechien (-3)
18 Island (0)
19 Neuseeland (-6)
20 Timor-Leste (-10)

Ränge weiterer Länder

Rang Land Rangänderung
21 Frankreich (+1)
23 Großbritannien (+3)
30 Spanien (+6)
32 Österreich (-3)
42 Slowenien (+8)
46 Italien (-5)
47 Polen (+10)
48 Kroatien (-6)
55 USA (-10)
61 Ukraine (+18)
67 Ungarn (+5)
(...)    
88 Griechenland (+19)
121 Mexiko (+7)
158 Türkei (+7)
162 Russland (+2)
167 Saudi Arabien (+4)
172 China (+7)
177 Nordkorea (+3)
178 Afghanistan (-26)
179 Syrien (-4)
180 Eritrea (-6)

Lage der Pressefreiheit in Deutschland

Platz 10

von 180 hat Deutschland in der „Reporter ohne Grenzen“-Rangliste der Pressefreiheit 2024 belegt. Das ist ein Aufstieg zum Vorjahr um elf Plätze. Allerdings hat sich die Situation in Deutschland nur geringfügig verbessert und auch nur in der Kategorie Sicherheit, heißt es im Bericht von Reporter ohne Grenzen. Der Sprung auf Ranglistenplatz 10 liege zudem auch daran, dass sich andere Länder verschlechtert haben. 

Rangliste der Pressefreiheit 2024

Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Lage der Pressefreiheit in Deutschland nicht grundlegend verändert. Zwar ist die Zahl der gewaltsamen Angriffe gegen Medienschaffende 2023 in Deutschland zurückgegangen, aber die Zahl ist noch immer fast dreimal so hoch wie 2019. 2023 dokumentierte die Organisation Reporter ohne Grenzen insgesamt 41 Übergriffe auf Journalistinnen und Reporter, 2019 wurden 13 Angriffe registriert. 

Zum Vergleich: 2022 gab es noch 103 Angriffe, 2021 waren es 80. Die Zahl ist laut Reporter ohne Grenzen aufgrund des starken Rückgangs von Corona- sowie rechtsextremen Demonstrationen gesunken. Allerdings gebe es noch keine stabile Umkehr des Negativ-Trends.

Übergriffe auf Medienschaffende in Deutschland

Ein Großteil der Angriffe, die es 2023 gab (18 der 41 Fälle), fand in der verschwörungs-ideologischen oder der extrem rechten Szene statt. Beide gehen seit der Veränderung der deutschen Protestkultur durch die Pandemie fließend ineinander über. Vereint sind sie unter anderem durch ihren Hass auf die sogenannte „Lügenpresse” und ihre Kritik an demokratischen Prozessen. Besonders auf Versammlungen ist das Niveau der Aggression sehr hoch, mit der Personen aus der rechtsextremen Szene und dem Querdenker-Milieu gegenüber Journalistinnen und Journalisten auftreten. 

Pressefeindliche Tendenzen haben insgesamt in Deutschland zugenommen, heißt es im Bericht von Reporter ohne Grenzen weiter. Besonders im Internet werden Journalistinnen und Journalisten immer wieder diffamiert, manche bekommen gar Morddrohungen. Seit dem Beginn von Israels Krieg gegen die Hamas beobachtet die Organisation zudem vermehrt Übergriffe auf Medienschaffende auf Pro-Palästina-Demonstrationen. Darüber hinaus verzeichnet die Organisation ein neues Phänomen der Pressefeindlichkeit: Landwirtinnen und Landwirte blockierten in mindestens fünf Fällen mit Traktoren die Auslieferung von Zeitungen in mehreren Bundesländern.

Rückblick: 2022-2018

Die Zahl der gewaltsamen Angriffe gegen Medienschaffende in Deutschland war 2022 so hoch wie noch nie seit Beginn der Dokumentation im Jahr 2015: Reporter ohne Grenzen (RSF) berichtet von 103 Angriffen, geht aber von einer weitaus höheren Dunkelziffer aus. 84 Prozent dieser Angriffe konnten dem extrem rechten, antisemitischen oder verschwörungsideologischen Spektrum zugewiesen werden. Die Zahl der Angriffe auf Medienschaffende aus den Reihen der Polizei hat sich im Vergleich zum Vorjahr auf sechs halbiert.

2021 registrierte Reporter ohne Grenzen 80 Übergriffe. Die meisten dieser Angriffe (52 von 80) ereigneten sich bei Protesten des „Querdenken”-Spektrums gegen Corona-Maßnahmen, an denen regelmäßig gewaltbereite Neonazis und extrem rechte Gruppen teilnahmen. Medienschaffende wurden bespuckt, getreten, bewusstlos geschlagen. Neu waren 2021 akustische Angriffe mit Fußballfanfaren. Auch jenseits von Versammlungen wurden Medienschaffende 2021 attackiert: zu Hause, im Gerichtssaal, in Fußballstadien.

2020 hatte die Organisation mindestens 65 gewalttätige Angriffe gegen Journalistinnen und Journalisten im Land gezählt. Die Mehrheit dieser Angriffe ereignete sich bei Demonstrationen gegen Corona-Maßnahmen. Damit hatte sich die Zahl im Vergleich zu 2019 (13 Übergriffe) verfünffacht.

2018 lag die Zahl noch bei 22 Fällen, als Medienschaffende vor allem am Rande von Protesten rechtspopulistischer Gruppen in Chemnitz angegriffen wurden. 2015 hatte Reporter ohne Grenzen 39 Angriffe während der Hochphase der Pegida-Bewegung gezählt.

Quelle: Reporter ohne Grenzen

Deutschland: die Bedrohung der Medien kommt von rechts

Hinter den Übergriffen auf Medienschaffende, Hass- und Hetzkampagnen in Deutschland stecken größtenteils rechtsextreme und rechtspopulistische Gruppen. Von 103 registrierten Angriffen auf Medienschaffende 2023 konnten 87 dem extrem rechten, antisemitischen oder verschwörungsideologischen Spektrum zugewiesen werden. Die präferierte Kommunikation via Internet verstärkt deren Aggression, nicht nur, weil Verfasser anonym bleiben, sondern auch aufgrund der algorithmischen Abrichtung von Webseiten auf ihre Nutzer: Rechtsextreme kommunizieren bevorzugt über Foren in „Filterblasen“, die ihnen das eigene Weltbild widerspiegeln und sie weitgehend verschonen von den Sichtweisen anderer. Diese Plattformen gelten in der Szene als glaubhafte Quellen im Gegensatz zu den als „Lügenpresse“ geschmähten öffentlichen Medien, denen oft auch verschwörerische Machenschaften unterstellt werden.

Innere Aushöhlung der Pressefreiheit

All diese Bedrohungen betreffen die äußere Pressefreiheit. Doch es zeichnet sich zugleich eine innere Aushöhlung der Pressefreiheit ab aufgrund fortschreitender Pressekonzentration und aufgrund eines steigenden Renditedruck in den Medienhäusern. Dabei ist die Anzahl der unabhängigen Medien keineswegs unerheblich für die demokratisch relevante Meinungsvielfalt. Seit Beginn des 21. Jahrhunderts leiden insbesondere die Printmedien unter einer bleibenden Krise. Diese Krise hat zahlreiche Ursachen: die wachsende Konkurrenz zwischen den Medien, das schwindende Interesse der jüngeren Menschen an den Druckmedien und damit der Rückgang der Abonnements, nicht zuletzt auch das Abwandern von Anzeigen ins Internet. Insbesondere die Zeitungshäuser sind unter Druck geraten. Eine Folge sind Einsparungen der Verlage und Zugeständnisse an die Inserenten, die sich auch auf die Inhalte der Medien auszuwirken drohen.

Rundblick: Übergriffe auf Medienschaffende weltweit

45 Menschen wurden 2023 im Zusammenhang mit ihrer journalistischen Arbeit weltweit getötet – seit 2002 war die Zahl der Opfer nicht mehr so niedrig. Der Rückgang lässt sich mit besserer Ausbildung der Berichterstatter:innen und gestiegener Sicherheit in einigen Gebieten erklären.

Nichtsdestotrotz sind Journalist:innen weltweit weiterhin großer Gefahr ausgesetzt. Vor allem der Krieg in Gaza nach den terroristischen Attacken der Hamas vom 7. Oktober war und ist gefährlich für Journalist:innen vor Ort. Insgesamt 17 Reporter:innen wurden in den Palästinensischen Gebieten und dem Libanon im Zusammenhang mit dem Krieg getötet. In Lateinamerika wurden letztes Jahr im Vergleich zu 2022 deutlich weniger Medienschaffende getötet, weiterhin sind Journalist:innen jedoch enormer Gewalt ausgesetzt.

Inhaltlich zeigt sich, dass es vor allem gefährlich ist über Kriege (23), organisierte Gewalt (9) und Korruption (5 getötete Journalist:innen) zu berichten.

Quelle: RSF Jahresbilanz 2023

Links und Unterrichtsmaterial zum Thema Pressefreiheit

Letzte Aktualisierung: Mai 2024, Internetredaktion LpB BW

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