Informelle Bürgerbeteiligung

Bei der informellen Beteiligung sollen Bürgerschaft und Entscheidungsträger frühzeitig im politischen Prozess ins Gespräch kommen, Argumente austauschen und zu einer gemeinschaftlichen Entscheidung finden. Informelle Beteiligung kann in vielen Formaten geschehen, beispielsweise mit Bürgerräten, Bürgergutachten oder Zukunftswerkstätten. Diese Seite gibt einen Überblick über verschiedene Formate und Methoden.

Was ist informelle Bürgerbeteiligung?

Informelle Beteiligungsverfahren sind Verfahren, die nicht per Gesetz festgelegt sind. Sie können frei ausgestaltet werden. Das Gegenteil sind rechtlich geregelte formelle Beteiligungsverfahren, wie beispielsweise das Petitionsrecht. Hier sind formelle Beteiligungsverfahren aufgelistet. 

Bei informeller Beteiligung handelt sich um ein freiwilliges Engagement, das nicht auf finanzielle Vorteile ausgerichtet ist, sondern gemeinsame Ziele erreichen will. Für die Legitimation solcher Verfahren, insbesondere deren Ergebnisse, sollte die Umsetzung gewissen Qualitätskriterien entsprechen wie Fairness, Transparenz, die Akzeptanz verschiedener Formen von Kompetenzen, der Effizienz, Autonomie (Unabhängigkeit der Meinungsbildung) sowie der Effektivität. Ein wichtiger Aspekt ist die demokratisch-erzieherische Wirkung, die diese Verfahren bei allen Beteiligten erzielen können, wenn sie einer gewissen Qualität entsprechen.

Es gibt eine Vielzahl an Formaten und Methoden, die sich in unkonventionelle und kooperative Formen sowie in den Bereich des bürgerschaftlichen Engagements untergliedern lassen:

Bürgerschaftliches/zivilgesellschaftliches Engagement

Dieser Bereich ist den meisten Bürgerinnen und Bürgern bekannt. Darunter fallen Formen wie Nachbarschaftshilfe, Spendensammeln, Engangement bei der Freiwillige Feuerwehr, der Obdachlosenhilfe und viele weitere Möglichkeiten. Bürgerschaftliches Engagement umfasst freiwillige und unbezahlte Aktivitäten, die sich für den öffentlichen Raum oder in ihm abspielen, um gemeinsame Ziele zu erreichen.

Etwa 36 Prozent der Menschen ab 14 Jahren engagieren sich in Deutschland freiwillig im sozialen, aber auch im politischen Bereich. Durchaus können einzelne Aktivitäten wie die Wahrnehmung von Funktionen in Vereinen oder in Verbänden der Interessenvertretung, wie zum Beispiel Gewerkschaften, eine Form der politischen Teilhabe sein. Auch spielt die Motivation eine Rolle. Das Motiv, die Gesellschaft „im Kleinen“ mitgestalten zu wollen, ist der am häufigsten genannte Grund, sich freiwillig einzubringen. Dies ist ebenso politisches Engagement, auch wenn es nicht in erster Linie darauf abzielt, die Entscheidungsfindung politischer Institutionen im engeren Sinn zu beeinflussen.

Kooperative Formen

Kooperative Formen in der partizipativen Demokratie zielen darauf ab, die Entscheidungsfindung von politischen Institutionen der Exekutive und Legislative zu beeinflussen. Ziel ist dabei die politische Mitwirkung von möglichst vielen Personen in möglichst vielen Bereichen. Im Mittelpunkt steht dabei die Ausdehnung des Demokratieprinzips auf alle gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Bereiche sowie der Privatsphäre. Sie können durch die Bürgerschaft, aber auch durch politische Institutionen oder weitere Akteure der Zivilgesellschaft initiiert werden. Zivilgesellschaft bezeichnet einen Bereich innerhalb einer Gesellschaft, der zwischen staatlicher, wirtschaftlicher und privater Sphäre bzw. zwischen Staat, Markt und Familie entstanden ist. Der Bereich wird auch als öffentlicher Raum bezeichnet.

Diese neue Form der Kooperation zwischen Politik, Verwaltung, Bürgerschaft und zum Teil auch Wirtschaft ist insbesondere im Zuge der Stadtentwicklung und Quartiersplanung in den 1970er Jahren entstanden. Seitdem hat er sich in verschiedenen Themenbereichen fortentwickelt. So kamen in den 1990er Jahren zum Beispiel die beratende Diskussion der kommunalen Finanzen auf, die sogenannten Bürgerhaushalte, die bis heute verbreitet sind. Die Verwaltung einer Stadt, einer Gemeinde oder einer anderen Verwaltungseinheit bemüht sich dabei um mehr Haushaltstransparenz und lässt daher die Bürgerschaft mindestens über Teile der frei verwendbaren Haushaltsmittel mitbestimmen und entscheiden – um nur eine von vielen Formen zu nennen.

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Unkonventionelle Formen

Unkonventionelle Formen im Bereich der assoziativen Demokratie versuchen mittels neuer Formen, die nicht verfasst sind, direkten Einfluss auf Sachentscheide zu nehmen. Dazu gehören Zusammenschlüsse von Personen, zum Beispiel als Netzwerk oder Bürgerinitiative, die unterschiedliche Anlässe organisieren oder sich vernetzen, um die politische Meinungsbildung und damit die Entscheidungsfindung zu beeinflussen. Im Kern steht die Idee, dass möglichst viele gesellschaftliche Angelegenheiten von freiwillig gebildeten und demokratisch selbstverwalteten Vereinigungen (Assoziationen) in die Hand genommen werden sollten. 

Instrumente sind beispielsweise Demonstrationen, Unterschriftensammlungen, Boykottaufrufe oder „Flash Mobs“ (aus dem Englischen flash = Blitz, mob = aufgewiegelte Volksmenge, Pöbel. Bezeichnet einen kurzen, scheinbar spontanen Menschenauflauf auf öffentlichen oder halböffentlichen Plätzen, bei denen sich Teilnehmende persönlich nicht kennen und ungewöhnliche Dinge tun).

Häufigkeit und Qualität dieser Formen ist wenig systematisch erfasst oder vollständig. Je nach Studie wird geschätzt, dass zwischen 10 und 40 Prozent der Bürgerinnen und Bürger sich in diesen Formen der Beteiligung engagieren. Allein die Möglichkeit der Unterschriftensammlung ist von einer Mehrheit der wahlberechtigten Bevölkerung bereits mindestens einmal wahrgenommen worden, wie die folgende Graphik zeigt. Die Nutzung anderer Beteiligungsformen wie Demonstrationen ist dagegen gering:

 

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Formate informeller Bürgerbeteiligung

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Bürgerenergiegenossenschaft

Eine Bürgerenergiegenossenschaft ist eine Genossenschaft, die in der Energiewirtschaft tätig ist. Dabei schließen sich Bürgerinnen und Bürger, Unternehmen und Organisationen einer Region zusammen, um eine sowohl ökologische als auch konzernunabhängige und dezentral organisierte Energiegewinnung direkt vor Ort zu ermöglichen. Dadurch kombiniert eine Bürgerenergiegenossenschaft den Klimaschutz mit bürgerlichem Engagement.

Weitere Informationen:
www.energiegenossenschaft-gründen.de
Verband Bürgerenergiegenossenschaften in BW

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Bürgerhaushalt

Wofür soll die Gemeinde Geld ausgeben? Der Bürgerhaushalt wird auch partizipativer Haushalt oder Beteiligungshaushalt genannt. Er ist ein Beispiel für eine direkte Art kommunaler Bürgerbeteiligung. Die Verwaltung einer Stadt oder einer Gemeinde lässt die Bürgerschaft über Teile der Haushaltsmittel mitbestimmen und entscheiden. Dabei beraten sich die Bürgerinnen und Bürger selbstständig, die Verwaltung moderiert und berät lediglich.

Im Idealfall läuft ein Bürgerhaushalt nach folgenden drei Phasen ab:

  • Information: Die Gemeinde oder Stadt informiert die Bürgerschaft über den Haushalt.
  • Konsultation: Die Bürgerschaft kann nun ihre Meinung dazu äußern. Dies kann in einem offenen Plenum geschehen oder beispielsweise über schriftliche Befragungen.
  • Rechenschaft: Die Vertretung der Politik legt dar, welche Anregungen aus der Bevölkerung sie angenommen und nicht angenommen haben und weshalb.

 

Weitere Informationen:
www.bürgerhaushalt.org
Bürgerhaushalt Stuttgart
Portal zur Haushaltssteuerung
Jochen Franzke, Heinz Kleger (Hrsg.): Kommunaler Bürgerhaushalt in Theorie und Praxis am Beispiel Potsdams

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Bürgerrat

Ziel dieses Ansatzes ist es, die öffentliche Meinung zu bündeln, um so dringende (soziale) Probleme zu lösen. Üblicherweise gibt es einen Moderator oder eine Moderatorin und maximal zwölf Teilnehmende. Die Moderation sorgt für gleichberechtigte Behandlung der Teilnehmenden und ordnet die Aussagen in vier verschiedene Kategorien:

  • Probleme,
  • Lösungen,
  • Bedenken zur Lösung,
  • Daten und Fakten.

So sollen alle Ideen zu einer gemeinschaftlichen Problemlösung gebündelt werden. Dadurch, dass die Gruppen eher klein sind, kann ein Bürgerrat meistens ein Konsens erzielen. Die Ergebnisse präsentiert der Rat oder die Gemeinde öffentlich, um anschließend von der Bevölkerung diskutiert zu werden. Dies sorgt dafür, dass die Allgemeinheit die Beratungsergebnisse in der Regel mitträgt.

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Bürgerversammlung/21st Century Town Meeting

Eine Bürgerversammlung findet meist einmalig auf kommunaler Ebene statt. Die Initiative kann von Bürgerinnen und Bürgern selbst ausgehen, um sich zu organisieren, oder auch von der Politik und Verwaltung vor Ort. Das „21st Century Town Meeting“ ist die moderne und technisch unterstützte Form der Bürgerversammlung. Der Vorteil: An dieser Form kann eine große Anzahl von Menschen standortunabhängig teilnehmen. In Kleingruppen finden Diskussionen statt, die Moderatorenteams zusammenfassen und digital sammeln. So können sie anschließend allen zur digitalen Abstimmung vorgelegt werden. 

Weitere Informationen:
Beteiligungskompass

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Charrette-Verfahren

Der Begriff „Charrette“ kommt aus dem Französischen und bedeutet Wagen oder Karren. Der Begriff wurde für das Verfahren deshalb gewählt, weil im 19. Jahrhundert die Studierenden der Kunstakademie ihre Werke auf Karren zur Begutachtung an der Akademie fuhren. Sie gaben ihren Werken auf der Fahrt den letzten Schliff und die Bevölkerung gab ihre Kommentare und Ratschläge dazu ab.

Das Charrette-Verfahren selbst ist eine öffentliche Planungsmethode zur Stadt- und Regionalentwicklung mit direkter Beteiligung der Bürgerschaft.

Der Kern des Verfahrens besteht darin, dass die Betroffenen mit Personen, die die Entscheidung tragen und das Projekt entwickeln, diskutieren und planen. Ebenfalls ist die Verwaltung von Beginn an mit einbezogen. Durch die möglichst frühzeitige Einbindung aller Beteiligten entsteht Vertrauen in das Projekt und dies ermöglicht wiederum einen relativ reibungslosen Ablauf.

Eine Besonderheit des Charrette ist, dass es sich um kein starres Schema handelt, sondern an die jeweiligen Gegebenheiten anzupassen ist.

Weitere Informationen:
www.buergergesellschaft.de
Beispiele aus der Praxis

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Konsensuskonferenz/Bürgerkonferenz

Bei einer Konsensuskonferenz erarbeiten speziell ausgewählte heterogen zusammengesetzte Gruppen aus der Bürgerschaft in intensivem Dialog mit Fachleuten eine Antwort auf eine politisch oder gesellschaftlich kontrovers diskutierte Frage. Die Idee ist also, Wissenschaft und Praxis miteinander ins Gespräch zu bringen.

Es werden rund 10 bis 30 interessierte Bürgerinnen und Bürger ausgewählt, die sich mit Hilfe von Hintergrundberichten, Zeitungsartikeln und Stellungnahmen in die Fragestellung einarbeiten und sich zwei Mal zu vorbereitenden Sitzungen treffen. Die Konsensus-Konferenz selbst findet an drei aufeinanderfolgenden Tagen statt. Dabei wird das Thema durch Sachverständige umfassend dargestellt, die Teilnehmenden haben die Möglichkeit, die Experten zu befragen und das Thema zu diskutieren. Schließlich erstellen die Bürgerinnen und Bürger einen schriftlichen Bericht, ein sogenanntes Bürgergutachten mit ihren im Konsens erzielten Stellungnahmen, Empfehlungen und deren Begründung. Der Bericht wird dann jenen Personen vorgelegt, die die Entscheidung tragen.

Zentral für das Konsensusverfahren ist, dass es komplett in der Öffentlichkeit stattfindet. Dadurch kann Transparenz erzeugt werden, die wiederum zum Vertrauen in das Projekt beiträgt.

Weitere Informationen:
Methodenbeschreibung
Olaf-Axel Burow & Kathrin Kühnemuth: Möglichkeiten und Grenzen der Bürgerkonferenz
KommunalWiki
Beispiel: Bürgerkonferenz: „Die Ursachen von Rechtsextremismus und mögliche Gegenstrategien der Politik“
Beispiel: Der Ulmer Umweltdiskurs

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Mediation

Die Mediation (Vermittlung) ist ein Verfahren zur konstruktiven Beilegung eines Konfliktes. Durch Unterstützung einer dritten überparteilichen Person sollen die Konfliktparteien zu einer gemeinsamen Vereinbarung gelangen.

Somit gibt es drei Rollen: die beiden Konfliktparteien und eine Mediatorin bzw. einen Mediator. Teilnehmen können von einer Hand voll Personen bis zu Hunderten, die dann allerdings in kleinere Gruppen geteilt werden müssen. Die beiden Konfliktparteien müssen freiwillig an der Mediation teilnehmen und die Verhandlungen sollten auf Augenhöhe und ergebnisoffen geführt werden.

Der Mediator bzw. die Mediatorin ist lediglich für das Verfahren zuständig, jedoch nicht für den Inhalt. Die Person verpflichtet sich zu absoluter Neutralität und stellt den korrekten Ablauf des Verfahrens sicher. Ziel der Mediation ist es, eine einvernehmliche, außergerichtliche Lösung für einen Konflikt zu finden. Die Lösung soll dabei von den beiden Konfliktparteien selbständig entwickelt werden.

Es können drei Phasen der Mediation unterschieden werden:

  1. Vorbereitungsphase
    Mediator arbeitet sich in die Thematik ein
    Erklären der Verfahrensregeln
    Sicherstellen, dass alle Informationen zugänglich sind
     
  2. Durchführungsphase
    Herausarbeitung der Konfliktpunkte
    Mögliche Handlungsspielräume
    Entwickeln von Lösungsoptionen
     
  3. Entscheidungs- und Umsetzungsphase
    Gemeinsame Entscheidung für eine Lösungsstrategie
    Vereinbarungen zur Umsetzung und Erfolgskontrolle
     

Weitere Informationen:
www.mediation.de
Bundesverband Mediation

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Open-Space-Konferenz

Open Space (engl.: „offener Raum“) ist eine Methode der Großgruppenmoderation, um eine Konferenz zu strukturieren. An der Open-Space-Konferenz können bis zu 2.000 Personen teilnehmen.

Der Organisationsberater Harrison Owen beobachtete Mitte der Achtzigerjahre, dass bei Konferenzen „die interessantesten und beflügeltsten Gespräche und Ergebnisse in den Kaffeepausen zustande kamen“. Auf diese Beobachtung greift die Idee der Open-Space-Konferenz zurück, indem die Atmosphäre der einer Pause gleichen soll. Daher ist sie formal sehr offen. Ebenso ist sie inhaltlich sehr offen, denn es können auch während des Prozesses inhaltliche Anstöße gegeben werden. Die Teilnehmenden können also Richtung, Verlauf und Inhalte selbst bestimmen. Als Haupthemmnis für Innovationen identifizierte Owen die Kontrolle durch die Leitung, weshalb in einer Open-Space-Konferenz darauf verzichtet wird.

Wichtig ist, dass die Teilnahme an Open-Space-Konferenzen freiwillig ist. Zu Beginn wird in einem Plenum das übergeordnete Thema und die Regeln bekannt gegeben. Anschließend werden kleinere Arbeitsgruppen gebildet. Der Wechsel zwischen den Gruppen ist ausdrücklich erwünscht. Durch die verschiedenen Gruppen und die Offenheit kann innerhalb kurzer Zeit eine große Vielfalt von Vorschlägen und auch konkreten Maßnahmen produziert werden.

Zum Abschluss findet nochmals eine Plenarsitzung statt, in der die Ergebnisse diskutiert und das weitere Vorgehen besprochen werden.


Weitere Informationen:
www.openspace-online.com
Methodenbeschreibung
Methodenbeschreibung und Durchführungstipps
Methodenbeschreibung

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Planning for Real

Der Name „Planning for Real“ kann mit „aktiv für den Ort“, „Nehmen wir unseren Ort in die eigenen Hände“ oder „Planung von unten“ übersetzt werden. Ziel ist die Verbesserung der Lebensqualität von Regionen und Orten. Dazu wird auf gemeinsames Handeln von Nachbarschaft, Fachleuten, Entscheidungsträgern, lokaler Verwaltung, Unternehmen und lokalen Interessengruppen gesetzt.

Der Prozess gliedert sich in acht Schritte auf:

  1. Initiative: Mindestens drei Personen äußern den Wunsch zur Veränderung und laden zur Beteiligung ein.
  2. Modell: Erstellung eines dreidimensionales Modell des zu gestaltenden Ortes bzw. Objekts.
  3. Präsentation: Öffentliche Präsentation und Diskussion des Modells.
  4. Wer kann was?: Fragebögen zur Erfassung welche Kenntnisse, Fähigkeiten und Interessen zum Projekt beigetragen werden können.
  5. Ereignis-Veranstaltung: Farbige Vorschlagskarten (Farbe = Thema) werden von den Beteiligten am Modell platziert, wo aus ihrer Sicht Veränderung notwendig ist.
  6. Aufbau von Arbeitsgruppen: Arbeitsgruppen werden zu den Ergebnissen aus der Ereignis-Veranstaltung gebildet.
  7. Prioritäten- und Zeitplanung: Erstellung eines Prioritäten- sowie Zeitplanes.
  8. Umsetzung in einen Aktionsplan: Erstellung eines konkreten Aktionsplanes.

Planning for Real ist eine eingetragene Marke der britischen „Neighbourhood Initiatives Foundation“ und darf nur mit ihrer Genehmigung verwendet werden.

Weitere Informationen:
www.planning-for-real.de
Website aus England
Methodenbeschreibung

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Planungszelle/Bürgergutachten

Eine Planungszelle ist eine Gruppe von etwa 25 im Zufallsverfahren ausgewählten Personen, die für ungefähr eine Woche von ihren arbeitsalltäglichen Verpflichtungen freigestellt werden, um in Gruppen Lösungsvorschläge für ein vorgegebenes Problem zu erarbeiten. Die Ergebnisse der Beratungen werden in einem so genannten Bürgergutachten zusammengefasst.

Die Teilnehmenden verpflichten sich zur Neutralität. Bei jeweils wechselnder Zusammensetzung werden in Kleingruppen von jeweils vier bis sechs Personen verschiedene Lösungsvorschläge ausgearbeitet. Die Kleingruppen können ihre Arbeit frei gestalten. Eventuelle Meinungsführerschaften werden durch Wechsel zwischen den Gruppen ausgeschlossen. Ein zentrales Merkmal der Planungszelle ist, dass Fachleute nur bei Bedarf zugezogen werden.

Das entstandene Bürgergutachten wird schließlich den politischen Entscheidungsinstanzen als Beratungsunterlage zur Verfügung gestellt. Durch das Bürgergutachten wird gleichzeitig Transparenz geschaffen.

Weitere Informationen:
www.planungszelle.de
Gesellschaft für Bürgergutachten
Methodenbeschreibung
Kommunalwiki
Beispiel: Bürgergutachten zur Abfallwirtschaft (Aachen)

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Runder Tisch

Die Sitzordnung des Runden Tisches steht symbolisch für die Art des Verfahrens: Alle an der Thematik Beteiligten sitzen zusammen am Verhandlungstisch und begegnen sich dort auf Augenhöhe. Hierarchien spielen dabei also keine Rolle. Ziel ist es, gemeinsam eine konsensuale Lösung für ein Problem zu finden. Runde Tische wurden und werden oft angewendet.


Weitere Informationen:
Methodenbeschreibung
Kurze Methodenbeschreibung

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Szenario-Workshop/Szenario-Konferenz

Bei einem Szenario-Workshop bzw. einer Szenario-Konferenz steht die sog. Szenario-Technik im Mittelpunkt, bei der mögliche Zukunftsentwicklungen (Szenarien) dargestellt und durchgespielt werden. Dadurch können verschiedene Entwicklungsverläufe dargestellt und Zeitpunkte entdeckt werden, an denen die Weichen noch gestellt werden können.

Für den Szenario-Workshop bzw. die Szenario-Konferenz selbst werden 25 bis 250 Entscheidungsträger, Fachleute sowie Bürgerinnen und Bürger ausgewählt. Der Ablauf gliedert sich in vier Phasen:

  1. Problemanalyse
  2. Einflussanalyse: Einflussfaktoren werden bestimmt
  3. Szenarienentwicklung und -interpretation: Mithilfe der Ergebnisse aus Phase 2 werden verschiedene Szenarien entwickelt und in kleinen Gruppen diskutiert
  4. Entwicklung von Problemlösungen: In Bezugnahme auf Phase 1 und die verschiedenen Szenarien werden Handlungsstrategien abgeleitet

Weitere Informationen:
Wirtschaftsdidaktisches Online-Lexikon
Praxisbeispiel: Szenario-Workshop Zukünfte der Grünen Gentechnik

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World Café

Die Idee des World Cafe ist, dass Kleingruppen (vier bis sechs Personen) in entspannter Café-Atmosphäre miteinander zwanglos zu einem vorgegebenen Thema ins Gespräch kommen. Es gibt mehrere Gesprächsrunden, zwischen denen die Teilnehmenden die Tische wechseln. So ergeben sich immer neue Gesprächskonstellationen. Pro Tisch gibt es eine feste Person, die die Neuankommenden über die bisherigen Kerngedanken informiert.

Nach den Runden werden die Ergebnisse der Tische gesammelt, dem Plenum vorgestellt und dort diskutiert und gebündelt. Ziel des World Café ist es, in relativ kurzer Zeit neue Lösungsansätze für Probleme zu finden.

Weitere Informationen:
www.theworldcafe.com
Die 10 häufigsten Praxisfehler
Tipps zur Auswertung
Methodenbeschreibung

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Zukunftskonferenz

Eine Großgruppenkonferenz erarbeitet innerhalb von drei Tagen einen Konsens darüber, wie die lokalen Eckpfeiler einer wünschenswerten Zukunft aussehen. Außerdem werden konkrete Zukunftsmaßnahmen beschlossen.

Der Fokus liegt daher auf der Zukunft und den Gemeinsamkeiten und nicht auf den vorhandenen Problemen und Differenzen. Es sollten 64 Personen teilnehmen (8x8, alternativ 7x7, 9x9 usw.), damit eine einheitliche Gruppengröße gewährleistet ist. Die Kleingruppen werden gezielt zusammengestellt und von einer Moderation betreut. Es sollten sowohl Bürgerinnen und Bürger, Interessenvertreter und Fachleute als auch Vertreter aus Politik und Verwaltung teilnehmen.

Der Ablauf einer Zukunftskonferenz gliedert sich in fünf Schritte:

  1. Reflexion der Vergangenheit
  2. Analyse der Gegenwart
  3. Entwicklung von Zukunftsentwürfen
  4. Herausarbeiten von Gemeinsamkeiten
  5. Planung konkreter Maßnahmen

Insgesamt sind Zukunftswerkstatt und Zukunftskonferenz relativ ähnlich.

Weitere Informationen:
Methodenbeschreibung & Praxisbeispiele
www.future-search.net

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Zukunftswerkstatt

Die Zukunftswerkstatt ist eine Methode, die Phantasie anzuregen, um Visionen für die Zukunft einer Gemeinde zu erarbeiten und mit neuen Ideen Lösungen für gesellschaftliche Probleme zu entwickeln.

15 bis 200 Personen können an der Zukunftswerkstatt teilnehmen, darunter Bürgerinnen und Bürger, Interessenvertretungen, eventuell auch Fachleute und Aktive aus Politik und Verwaltung. Zur Durchführung wird eine professionelle Moderation benötigt. Ein zentrales Kennzeichen des Verfahrens ist, dass es von der Kreativität und den Innovationen der Teilnehmenden lebt. Es ist erklärtes Ziel ungewöhnliche Vorschläge zu entwickeln.

Der Ablauf gliedert sich in drei Phasen:

  1. Kritik: Analyse der aktuellen Situation und Problemerfassung.
  2. Phantasie: Entwicklung von Ideen und Lösungsvorschlägen, die zunächst utopisch sein dürfen, Ausblendung von Sachzwängen.
  3. Realisierung: Strukturierung der Vorschläge, Untersuchung ihrer Umsetzbarkeit, Absprachen über weiteres Vorgehen.

Insgesamt sind Zukunftswerkstatt und Zukunftskonferenz relativ ähnlich.

Weitere Informationen:
Netzwerk Zukunftswerkstätten
Zukunftswerkstätten Verein

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Persönlichkeiten der Demokratie

Das Tagungszentrum der LpB ist ein gebauter Ort für Demokratie und Beteiligung. Dort hat jeder Raum eine Namenspatin oder einen Namenspaten. Dafür wurden 67 Frauen und Männer aus Baden-Württemberg ausgewählt, die sich in besonderer Weise für die Entwicklung der Demokratie und für Menschenrechte eingesetzt haben. 
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Letzte Aktualisierung: Oktober 2023, Internetredaktion LpB BW

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