Was ist Extremismus?

Extremismus – dieser Begriff hat in der politischen Debatte und in den Medien an Bedeutung gewonnen. Er hat sich weithin etabliert, um Einstellungen, Handlungen, Organisationen oder auch einzelne Personen zu bezeichnen, die den demokratischen Verfassungsstaat grundsätzlich ablehnen und ihn einschränken oder beseitigen wollen. 

Doch wie lässt sich der Begriff definieren? Was ist Extremismus? Wer ist ein Extremist oder eine Extremistin? Was wird als extremistisch gekennzeichnet? Die unterschiedlichen Verwendungsweisen dieser Formulierungen im allgemeinen Sprachgebrauch und auch die unterschiedlichen Definitionen des Extremismusbegriffs, wie sie etwa vom Verfassungsschutz und von den Polizeibehörden zugrunde gelegt werden, erschweren eine präzise Antwort. Extremismus zeigt sich in verschiedenen Facetten. Zudem wird der Extremismusbegriff in der Wissenschaft kontrovers diskutiert. Dieses Dossier setzt sich mit dem Extremismusbegriff auseinander – mit seinen Definitionen, aber auch mit der Kritik an der Sammelbezeichnung, die über den häufig gegenübergestellten Links- und Rechtsextremismus hinaus unterschiedliche Phänomene umfasst. 

Unser Dossier zeigt zugleich auf, wo sich Anknüpfungspunkte für die politische Bildungsarbeit bieten: Die pädagogischen Angebote zur Prävention setzen bei den Einstellungen und den unterschiedlichen Formen der Abwertung von bestimmten Menschengruppen an, die im Konzept der „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“ (GMF) zusammengefasst sind. Auch die Landeszentrale für politische Bildung Baden-Württemberg legt in ihren pädagogischen Angeboten dieses Konzept zugrunde, das am Institut für Interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung an der Universität Bielefeld entwickelt worden ist. 

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